Die tägliche künstlerische Praxis ist für Profis ein zentraler Bestandteil ihres Schaffens und eine besondere berufliche und persönliche Herausforderung. Der Essay bezieht sich insbesondere, aber nicht nur, auf die zeitgenössischen performativen Künste. Ausgangspunkt ist eine Praxis-Lecture zum Respekttag der Münchner Kunsthochschulen 2024. Mit fachlichen Impulsen, praktischen Solo- und Ensembleübungen sowie Reflexionen sind Studierende und Lehrende dazu eingeladen, sich das große Potenzial künstlerischer Aktivitäten unter dem Aspekt der Aktivierung relevanter körperlicher, mentaler, emotionaler und sozialer Ressourcen bewusst zu machen. Inwiefern stellen künstlerisches Handwerk, Training und Aufführungspraxis eine Quelle dar, um den gegebenen Herausforderungen im Beruf und Alltag gut zu begegnen?

Welche Rolle spielen zum Beispiel Körper- und Stimmarbeit, Improvisation und Spiel? Was in unserem täglichen Tun steht uns zur Unterstützung der körperlich-mentalen Balance oder zur Entwicklung eines konstruktiv-positiven Mindsets zur Verfügung? Wie funktionieren mentale und vegetative ‚Reset‘-Möglichkeiten? Können die vorhandenen kreativen, kognitiven und selbstregulativen Potenziale eingebracht und gesteigert werden? Dabei werden fachliche Hintergründe, Orientierungsmodelle und -methoden vermittelt und auch eigene Erkenntnisse und Erfahrungen eingebracht.

Der Workshop verwendet einen transdisziplinären und integrativen Ansatz. Dies ermöglicht es, komplexe Fragestellungen zur mentalen Gesundheit in künstlerischen Berufen ganzheitlich zu betrachten und dabei sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch praktisches Erfahrungswissen und anerkannte Methoden zu berücksichtigen. Folgende...