Theater der Zeit

»Die Menschen gehen viel zu nachlässig mit ihren Erinnerungen um.« (Novalis)

von Thomas Wieck

Erschienen in: Recherchen 169: Wir waren die Müller-Spieler – Hermann Beyer, Michael Gwisdek, Dieter Montag über die Kunst des Schauspielens in der DDR (01/2024)

Das Plenum ist wahrscheinlich der Gipfelpunkt aller die Gesellschaftsgeschichte des Landes mitbestimmenden Generationskonflikte. Die Partei leugnete noch im Mai 1965 prononciert jeden Konflikt der Generationen.2

Aus der Illegalität, aus der Emigration, aus den Konzentrationslagern hat sich das bessere Deutschland wieder emporgereckt. Mit den Niegebeugten haben sich die Soldaten und Offiziere vereint, die in den Schlachten von Moskau, Stalingrad und Kursk sehend geworden sind. Vereint setzen sie Stein auf Stein der neuen Ordnung und die zweite Generation stand bereit, das Große zu vollbringen. Mehr und mehr tritt jetzt die dritte Generation auf den Plan. Das sind die Töchter und Söhne des arbeitenden Volkes, die in die sozialistische Ordnung hineingewachsen, mit ihr gewachsen sind. Zusammen mit den Älteren stehen sie an den Hebeln des Staates, leiten sie Kraftwerke und Betriebe, forschen sie in Laboratorien.3

Die »Aufbau-Generation« war am stärksten den nationalsozialistischen Ausbildungszwängen in Schule, HJ, Arbeitsdienst, Studium und Militär ausgesetzt und sie war 1945 am meisten betroffen, weil sie schmerzlich erkannte, dass sie die Betrogensten waren. Die politisch aktivste Gruppe, durch die Antifa-Schulungen in der sowjetischen Gefangenschaft geschleust, als FD-Funktionäre und Neulehrer schnell ins neue Gesellschaftssystem integriert, gliederte sie sich geschmeidig und farblos zugleich in die Funktionärshierarchie der führenden Partei...

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