Als Kind habe ihn das unheimlich beeindruckt, erzählt der Regisseur Marius Schötz. Die Bühne, die Effekte, die Geschichte. Die Rede ist von „Starlight Express“, dem Musical von Andrew Lloyd Webber, das in Bochum in einer eigens eingerichteten Halle gespielt wird. Es geht um eine Dampflok, eine Diesellok und eine E-Lok und ihr Werben um Pearl, den Erste-Klasse-Wagen. Dass in seinen eigenen Inszenierungen auch musikalische Elemente zum Einsatz kommen, mag vor diesem Hintergrund kaum erstaunen. Erstaunlich aber ist, dass Schötz die Lieder allesamt selbst komponiert. Bevor er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin ein Regiestudium aufgenommen hat, studierte er in Frankfurt am Main Schulmusik und Komposition und machte im Anschluss in Stuttgart einen Bachelorabschluss in Komposition. Schubert, Brahms, Strauss sind ihm ebenso geläufig wie die klassische Moderne und die Neue Musik. Außerdem ist er selbst ein ausgebildeter Sänger. „Wenn man einmal weiß, wie ein Lied gebaut ist, wie es funktioniert, dann gehört nicht viel dazu“, erzählt Schötz. Aufgrund der Leichtigkeit, mit der seine Lieder daherkommen, glaubt man das gerne, selbst wenn diese durchaus recht anspruchsvoll sind.
Während seines Kompositionsstudiums interessierte er sich vor allem für die Oper. Doch bald entfremdete er sich, die szenische Qualität reichte ihm nicht aus....