Taming our Trauma
Die Wiederherstellung der künstlerischen Seele als Modell für eine neue Tanzkultur
von Andreas Heise
Erschienen in: Mut Palucca – Faszination und Verantwortung (11/2025)
Assoziationen: Tanz

Kunst und Wissenschaft
Kunst und Wissenschaft erscheinen oft als gegensätzliche Disziplinen, doch ihre Verbindung kann transformative Prozesse in Gang setzen. Die Zusammenarbeit von Choreograf:innen mit Wissenschaftler:innen ermöglicht neue Wege der kreativen Auseinandersetzung mit psychischen und physischen Belastungen.27 Genau hier setzt das Projekt Taming Our Trauma an, das sich mit den Auswirkungen von Traumata auf Tanzschaffende befasst und dabei innovative Methoden der künstlerischen Reflexion entwickelt. Als Choreograf bewege ich mich an der Schnittstelle von Bewegung, Emotion und Narration, was sowohl physische Präzision als auch psychologische Tiefe verlangt. Taming Our Trauma war für mich eine transformative Reise, die nicht nur meine künstlerische Praxis, sondern auch mein Selbstverständnis als Mensch und Künstler nachhaltig geprägt hat. Diese Reise brachte mich in eine intensive Auseinandersetzung sowohl mit der Verbindung von Kunst und Wissenschaft als auch mit mir selbst.
Die künstlerische Seele
Taming Our Trauma basiert auf der Annahme, dass die künstlerische Seele wiederherstellbar ist. Doch was bedeutet das konkret? In einer Welt, die von Leistungsdruck und Erwartungen geprägt ist, gerät die künstlerische Essenz oft in den Hintergrund. Die künstlerische Seele sendet nicht nur kreative Funken aus, sie ist vielmehr das emotionale Zentrum jeder Künstlerin und jedes Künstlers. Ist sie verletzt oder überlastet, kann das...















