Erfahrungswelten. Fiebach. Fast Forward
Erschienen in: Recherchen 114: Fiebach – Theater. Wissen. Machen. (06/2014)
Überall in Europa drängt der Nachwuchs in die Theaterschulen oder in die Universitäten. Auf der Suche nach zeitgenössischen Ausdrucksformen in der Kunst scheint das Medium Theater, allen Krisen und Kassandrarufen zum Trotz, nicht an Anziehungskraft zu verlieren. Woher aber bezieht der Nachwuchs heute seine Vorstellungen von Theater und dessen Möglichkeiten? Welche Impulse und Erfahrungen prägen dabei die Suche nach einer eigenen Handschrift in Spiel und Regie, Wort und Klang, Bild und Raum? Und welches Ideal von Leben und Arbeiten verknüpft sich damit?
Das Material, mit dem der Nachwuchs heute umzugehen lernt, kennt kaum eine Grenze. Klassische Texte, literarische Adaptionen, Filmstoffe, Eigenrecherche und Dokumentation – alles ist möglich. Themen begegnen kaum Tabus, Spielformen werden in alle Richtungen ausprobiert. In einer Zeit jedoch, in der angesichts der Vielfalt von Formen und Traditionen alles „schon dagewesen“ zu sein scheint, wird der Ruf nach Originalität nur noch lauter, Innovation ein marktorientiertes Schlagwort, dem sich auch Jungregisseure und -regisseurinnen nicht so einfach entziehen können.
Aber sind wirklich neue Tendenzen auszumachen? Oder gewinnen bestimmte künstlerische Vorbilder und Praktiken wieder an Gewicht? Nicht zuletzt die Theaterstrukturen und sehr unterschiedlichen Ausbildungsformen der jeweiligen Länder prägen junge Theatermacher und -macherinnen Europas: Weht da eine frische Brise?
Das Festival Fast...