Die (Wieder-)Entdeckung des ländlichen Raums als Möglichkeit der Kulturentwicklung, der Vielfalt, der Romantik und der Bildung hat aktuell, u. a. dank europäischer Fördermittel, Bundes- und Landesprogrammen, Konjunktur. Neben einer Sensibilisierung für Themen im ländlichen Raum, wie beispielsweise für den demografischen Wandel, rücken auch Siedlungs-, Raum-, Digitalisierungs-, Bildungs- und Kulturentwicklungspläne immer weiter in den Vordergrund.
Baden-Württemberg gehört streng genommen nicht zu den „Verlierer-Regionen“ in diesem Bereich, insbesondere im gesamteuropäischen Vergleich. Das hat seine Ursache sicherlich in den 68 Prozent der Wirtschaftskraft im Bundesland, die im ländlichen Raum generiert wird. Eine große Stärke, welche die Chance gibt, die Menschen dezentral anzusiedeln. Und dennoch darf u. a. nicht übersehen werden, dass sich beispielsweise im Jahr 2040 der Altenquotient im Land umdreht: Ruheständler werden in der Mehrheit sein. Laut des Demografiebeauftragten des Landes, Thaddäus Kunzmann, wird sich dieser Wandel viel früher im ländlichen Raum bemerkbar machen. Und trotz aktuell gut angesiedelter Wirtschaft geht die Problematik der ruralen Räume in Deutschland auch nicht spurlos an den hiesigen Gemeinden vorbei.
Wenn die Unternehmen auf dem Land ihren Bedarf an Fachkräften nicht mehr decken können, ziehen sie dorthin, wo sie Arbeitskräfte bekommen. Damit wiederum ziehen noch weniger junge Menschen in das Gebiet oder sie ziehen weg. Das...