In den vergangenen Wochen wurden die Theater in fast allen Bundesländern mit drastischen Einsparungsszenarios der öffentlichen Hand in nie dagewesener Weise konfrontiert. In Berlin, Sachsen und Nordrhein-Westfalen wird schon der Notstand für dieses Jahr diskutiert. Meist mit der Formel, wenn 10 Prozent gekürzt werden, ist das genau der Etat für die künstlerische Produktion, denn der große Rest dient dem Betrieb der Institutionen. Dazu kommen in diesem Moment noch so genannte Tarifaufwüchse, die garantierten Lohnangleichungen für Festangestellte.
Teilweise gibt es aber auch Abmilderungen und Umverteilungen wie in München und Berlin, wo die Kinder- und Jugendtheater weniger hart betroffen sein sollen. Planungen ändern sich wöchentlich, wenn nicht sogar täglich. Für den Schwerpunkt haben Wolfgang Schneider, einst Mitglied einer Enquete-Kommission für die weitsichtig planvolle Entwicklung der Darstellenden Künste in Deutschland, und der frühere Berliner Kultursenator Thomas Flierl, mit Blick auf die besonders verschärfte Situation in Berlin, geschrieben. Dazu NRW-Redakteur Stefan Keim zu der Frage, ob mit der fehlenden Finanzierung für Impulse auch das wichtigste Festival der Freien Szene vor dem Aus steht, und ein Gespräch mit dem Schweriner Intendanten Hans-Georg Wegner über die Herausforderungen in Mecklenburg-Vorpommern.