Eine Theaterliebe in Altenburg
Die Schauspielerin Karin Kundt-Petters und der Tenor Heinz Petters
Erschienen in: 150 Jahre Theater Altenburg (04/2021)
Sich für einen künstlerischen Beruf zu entscheiden, bedeutet, sich für ein Künstlerleben zu entscheiden. Ein Theateralltag zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ihn nicht gibt. Die Tage verbringt man mit szenischen und musikalischen Proben, Textlernen sowie mit Stimm- und Körperübungen. An den Abenden und Wochenenden steht man auf der Bühne und spielt sich die Seele aus dem Leib. Reich wird man am Theater nicht und außerdem auch nicht berühmt. Die wenigsten Bühnenkünstler schaffen es mit ihrem Beruf bis ins Rentenalter, etwa weil die Rahmenbedingungen nicht mehr zur aktuellen Lebenssituation passen, öffentliche Zuschüsse wegbrechen, das Theater Personal abbauen muss oder weil der befristete Vertrag nicht verlängert wird. Sein gesamtes Berufsleben am Theater zu verbringen, ist selten, kostbar und wunderschön.
Mindestens ebenso herausfordernd wie das Theaterleben ist die Liebe am Theater. Auf der Bühne spielt man die größten amourösen Abenteuer, da werden für die Angebetete das eigene Leben in die Schanze geschlagen und die poetischsten Liebesbekundungen geschworen. Doch hinter den Kulissen stellt sich die Gesamtsituation etwas ernüchternder dar. Es ist gar nicht so einfach, jemanden kennenzulernen, wenn man immer dann arbeitet, während andere frei haben. Häufig bleibt da nur der Kollegenkreis, um sich umzuschauen, und wenn da mal ein neues...