Look Out
„Wir spielen, also sind wir“
Das Theaterkollektiv Prinzip Gonzo tritt gegen den neoliberalen Kapitalismus an
von Theresa Schütz
Erschienen in: Theater der Zeit: Peter Kurth: Die Verwandlung (09/2016)
Nein, es geht hier nicht um Hunter S. Thompson. Es geht auch nicht um eine Figur aus der „Muppet Show“. Wenngleich beide Pate bei der Gründung gestanden haben könnten.
Prinzip Gonzo sind Alida Breitag, Holle Münster, Tim Tonndorf, Robert Hartmann und David Czesienski. Seit 2010 bilden sie ein Theaterkollektiv der ganz besonderen Art. Einzeln arbeiten sie in den Bereichen Regie, Schauspiel, Dramaturgie und Puppenspiel an verschiedenen Stadttheatern dieses Landes, als freie Gruppe finden sie sich zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue, kreative Theaterformen zu entwickeln. Seit 2014 sind das vor allem Gametheatre-Formate, die mit der Ausstatterin Thea Hoffmann-Axthelm und dem Softwareentwickler Markus Schubert entworfen und gebaut werden. 2015 gewannen sie mit „Spiel des Lebens“ das virtuelle Theatertreffen des Internetportals Nachtkritik. Kurz darauf erhielten sie eine zweijährige Doppelpass-Förderung, im Rahmen derer am Ballhaus Ost in Berlin das Game- und Serienformat „Monypolo – Liebe dein System!“ entsteht. Für die Performersion, eine Messe für performative und immersive Künste im Anschluss an die Konferenz re:publica, luden die Gonzos im vergangenen Mai zu „Re:Wonderland or Follow the White Rabbit“ ein, einem kollaborativen Wissens- und Strategiespiel, durch das man mittels einer eigens programmierten App auf seinem Smartphone geführt wurde. Wie Alice...