Als ich vor rund zehn Jahren ins Ensemble kam, wusste ich nicht, was mich erwarten würde. Die Deutsche Oper am Rhein hatte einen guten Ruf und das größte Ensemble im deutschsprachigen Raum. Hier würde ich mich in eine Reihe hervorragender Solist*innen einfügen. Ich wollte zeigen, was ich kann – nicht mehr und nicht weniger. Und es hat sich alles gefügt. Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort, fand alte und neue Freunde, die für mich schon bald zu einer Familie wurden. In dieses Ensemble zu kommen, war mit das Beste, was mir passieren konnte.

Zur engen Verbundenheit des Ensembles trägt sicher bei, dass wir zwei Häuser – das Opernhaus Düsseldorf und das Theater Duisburg – bespielen und darüber hinaus viele Probentage im Produktionszentrum im Duisburger Süden verbringen. Das Hin und Her kostet zwar viel Zeit, aber zweifellos haben die Fahrten zu den verschiedenen Spiel- und Produktionsstätten auch eine für unser Ensemble ganz spezifische soziale Komponente: Während der Busfahrten kommen wir ins Gespräch und lernen einander kennen.

Was die Deutsche Oper am Rhein mir in beruflicher Hinsicht gebracht hat, lässt sich nicht hoch genug einschätzen: Hier konnte ich Partien singen, die ich mir seit Jahren vorgenommen hatte. Zum Beispiel den...