Eine besonders anregende, aber auch besonders verbindliche Atmosphäre ist spürbar, wenn sich Akteure des Kinder- und Jugendtheaters treffen. Vielleicht liegt das an der Nähe zu unverkrampften Kindern oder eben auch an der damit verbundenen besonderen Verantwortung gegenüber dem formbaren Nachwuchs. Man trifft sich in dieser Sparte jedenfalls auffallend intensiver als bei den „Großen“, wo Eitelkeiten eher eine Rolle spielen. Ebenfalls fällt auf, dass der Osten ohne Separationsabsichten hier eigene Akzente setzt. Nicht von ungefähr, denn man kann der DDR viel Übles nachsagen, aber nicht eine Vernachlässigung der heranwachsenden Theaterbesucher. 38 freie und staatliche Bühnen haben sich zum Arbeitskreis Ost der Kinder- und Jugendtheater zusammengeschlossen. Und der veranstaltete nach 2014 und 2015 am vorletzten Septemberwochenende sein drittes Festival unter dem Titel „Wildwechsel“. Gastgeber war das Theater Junge Generation (tjg) Dresden, das seit Dezember des Vorjahres in seinem neuen Domizil im alten Kraftwerk Mitte eine besondere Anziehungskraft ausübt.
Ein solches Treffen dient selbstredend dem Austausch, ja auch dem Wettbewerb von Inszenierungen, aber ebenso strategischen Werkstattgesprächen. Sieben Inszenierungen hatte die Jury aus vierzig Bewerbungen ausgewählt, und es war nicht alles Wild, was da über die drei Bühnen des tjg wechselte.
Einen starken Eindruck indes hinterließ das Magdeburger Puppenspiel mit „M – Eine Stadt...