Theater der Zeit

Theater der Zeit 11/2017

Die rote Revolution

Russland zwischen 1917 und der Gegenwart

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Editorial

Am 7. November jährt sich zum einhundertsten Mal der Sturm auf den Winterpalast, der zum Symbol der Revolution der Bolschewiki in Russland wurde. Das Jahr 1917 war eine Epochenwende, ein stürmisches Fanal des „Zeitalters der Extreme“, wie der Historiker Eric Hobsbawm das 20. Jahrhundert nannte. Theater und Film produzierten die ikonischen Bilder dazu. Der Theaterregisseur Nikolaj Jewrejnow inszenierte 1920 zum dritten Jahrestag der im Geltungsbereich des Gregorianischen Kalenders sogenannten Oktoberrevolution ein Massenspektakel mit über 10 000 Beteiligten. Ein Reenactment, das die Bilder erfand, welche die Revolution verbürgen sollten. 1928 schuf Sergej Eisenstein mit seinem Film „Oktober. Zehn Tage, die die Welt erschütterten“ nach dem Buch von John Reed weitere ikonische Bilder. Bei Hobsbawm ist zu lesen, dass während der Dreharbeiten …

Künstlerinsert

Blutspur der Geschichte

Wie der Maler, Bühnen- und Kostümbildner Ezio Toffolutti zu Heiner Müllers „Zement“ Bilder der Revolution und der begrabenen Träume geschaffen hat

von Gunnar Decker

Thema

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Pussy Riot 2012 auf dem Roten Platz in Moskau. Foto Denis Sinyakov

Wir existieren

Das Pussy Riot Theatre als Agitprop im Geiste der Revolution

von Erik Zielke

Das sowjetische Theater ist dem Anspruch, dem Großen Roten Oktober ein ehrendes Andenken zu bewahren, verschiedentlich nachgekommen: War die russische Avantgarde in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Massenspektakeln …

Foto: Denis Sinyakov

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Kolumne

Farce und Tragödie

Bezahlt wird man für das, was man nicht schreibt, erinnerte mich Mark Lammert vor dem Sommer. Er hat recht, sage ich nach dem Sommer, ich habe jede Menge nicht geschrieben. …

Foto: Jürgen Bauer

Protagonisten

Ich will den Mond!

Am Berliner Ensemble werden unter dem neuen Intendanten Oliver Reese die lichtlosen Gefilde erkundet, in denen sich der Wahnsinn vor der Vernunft verbirgt

von Gunnar Decker

Glosse

Look Out

Auftritt

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/ 51 / Wo der Tag seine Nachtseite als eigentliche Heimat entdeckt – In „Vor dem Fest“ wirft Saša Stanišic einen anderen Blick auf das Thema sterbende Dörfer. Foto Silke Winkler

Schwerin: Tod und Auferstehung

Mecklenburgisches Staatstheater: „Vor dem Fest“ (UA) nach dem Roman von Saša Stanišic. Regie Martin Nimz, Bühne Sebastian Hannak, Kostüme Jutta Kreischer

von Gunnar Decker

Im Hintergrund ein leuchtendes Postkartenmotiv: Seen und Bäume, eine Idylle. So vermarktet sich die Uckermark gern touristisch. Im Vordergrund der Schlamm, den die Zeit hinterlassen hat, inzwischen betonfest. Das Dorf …

Foto: Silke Winkler

Stück

Magazin

Überall Panik?

Das Kinder- und Jugendtheaterfestival Wildwechsel in Dresden diskutiert, wie sich gesellschaftliche Veränderungen auch für ein junges Publikum aufbereiten lassen

von Michael Bartsch

Selbst das österreichische Kulturministerium kann oder will die Wiener Wortstätten nicht unterstützen – hier die beiden Gründer Bernhard Studlar (l.) und Hans Escher. Foto Anna Stöcher

Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

Erst streicht die Stadt dem Autorentheaterprojekt Wiener Wortstätten die Förderung – dann droht ein EU-Projekt zu platzen. Mitgründer Bernhard Studlar im Gespräch

von Margarete Affenzeller und Bernhard Studlar

2005 gründete der Dramatiker Bernhard Studlar gemeinsam mit Regisseur Hans Escher das interkulturelle Autorentheaterprojekt Wiener Wortstätten. Dieses widmet sich in verschiedenen Formaten der Vernetzung zwischen österreichischen und internationalen Autoren, deren …

Foto: Anna Stöcher

Reisebüro Rinck: Grandhotel Gnosis

Es ist 7.30 Uhr im Quartier. Junge Dämonen schlittern in den glitzernden Passagen über Ornamente, die in spiegelglatten Marmor eingelassen sind, verstecken sich in Wasserspielen oder Werbesäulen, rappeln an den …

von Monika Rinck

Gespräch