11. Kapitel
Erschienen in: Die Rampe oder An der Lethe wachsen keine Bäume (06/2013)
Mit dem Ausbau der Rampe sind sie seit dem Brand nicht vorangekommen. Kramer mahnt zur Eile.
Das Fundament für die Verlängerung muss in dieser Woche fertig werden. Die Holzarbeiten sind abgeschlossen. Auf die Schräge kommen dicke Holzbohlen, in die im Abstand von zwanzig Zentimetern Querstreben eingelassen werden, um Verletzungen zu vermeiden. »Auf Verletzungen kommt es doch nicht mehr an«, kommentiert Dunker dieses bauliche Detail zynisch. Der Beton an der Steigung zur Rampe wurde von den Männern aufgeraut, um die Trittsicherheit zu verbessern.
Das Außengatter ist fertig, die Pfosten sind einbetoniert und die Gitter an einer Seite angebracht. Der Laufgang ist jetzt so breit wie das Kranschild. Wie das Schild genau aussehen soll und wie groß der Abstand zwischen dem unteren Rand des Schildes und der Lauffläche sein sollte, darüber streiten die Männer seit dem Vortag. »Vergesst nicht, unter dem Schild lag mehrere Male Gulasch, feines Gulasch«, wirft Wilnow lachend ein und schlägt sich dabei auf die Schenkel, als ob er einen großen Treffer gelandet hätte. Dunker und Wilnow stritten über drei Zentimeter, aber die beiden Männer brüllten so laut und gestikulierten so wütend, dass Kramer eingreifen musste. Der Alkoholpegel bei den Männern ist ständig hoch, trotzdem schenkt Kramer weiter Bier...