87 Anekdoten
Erschienen in: Heiner Müller – Anekdoten – Gesammelt und herausgegeben von Thomas Irmer (08/2018)
Assoziationen: Theatergeschichte Heiner Müller
Verdienste
Anfang der fünfziger Jahre nahm HM an einem Übersetzerwettbewerb teil. Am besten dotiert waren Stalin-Hymnen mit 350 Mark pro Stück, eine sagenhafte Entlohnung. „Vier Hymnen pro Nacht waren drin.“
Die Postkarte
Mitte der siebziger Jahre war HM für einige Zeit nach Hamburg gefahren und wurde an seinem Theater, dem Berliner Ensemble, mit Bangen zurückerwartet. Schließlich erreichte eine Postkarte die Kollegen: „Habe mich nun endgültig für den besseren deutschen Staat entschieden.“ Ein paar Tage später tauchte er im Theater auf – zum Erstaunen aller und insbesondere der guten Genossen, die ihn schon als DDR-Flüchtling abgeschrieben hatten.
HM: „Wieso denn? Auf der Karte stand doch alles.“
Heinz oder Heiner
Heinz Müller war der Name eines hohen SS-Offiziers und Kriegsverbrechers in Bulgarien. Als HM einmal nach Bulgarien fuhr, wurde er kurzzeitig verhaftet, weil man ihn für Heinz Müller hielt.
Fünf Lieblingswitze von HM
Inserat in einer Zeitung: „Frau sucht Mann mit Pferdeschwanz. Frisur egal.“
Kommt ein Blinder mit seinem Blindenhund ins KaDeWe, packt ihn am Schwanz und wirbelt ihn wild umher. Alle stürzen sich empört auf den Blinden, verteidigen den Hund, da sagt der Blinde: „Man wird sich doch mal umschauen dürfen.“
Marx steckt in der Scheiße und möchte in den Himmel....