Zwei Häuser, die so gar nicht nach Provinztheater aussehen. Der eindrucksvolle neoklassizistische Theaterbau am Görlitzer Demianiplatz wird von den Einheimischen sogar als Kleine Semperoper bezeichnet. 500 Zuschauer fasst der nobel ausgestattete Saal. Zittau wiederum gehörte mit seinem schon 1802 eröffneten Schauspielhaus zu den Theaterpionieren in Deutschland. 1932 fiel dieses Haus den Flammen zum Opfer. Vier Jahre später konnte der Neubau im typischen Stil dieser Jahre wiedereröffnet werden. Beide Häuser befinden sich baulich im Bestzustand. In Görlitz wurde bis 2002 gründlich gebaut, in Zittau bis 2010 saniert.
In wirtschaftlicher Hinsicht kann jedoch von Bestzustand nicht die Rede sein. Fusionen sind keine Erfindung der postsozialistischen Ära. Die erste zwischen Görlitz und Zittau zu einem Theaterkombinat 1963 hatte allerdings eher künstlerische Gründe.
Größere Ensembles sollten anspruchsvollere Aufführungen ermöglichen. Wie heute auch wurden Tanz und Musiktheater in Görlitz, das Schauspiel hingegen in Zittau konzentriert. Chronisten führen eine mangelhafte Zusammenarbeit beider Städte als Grund für die 1988 wieder erfolgte Trennung der Häuser an. Animositäten, die nach der erneuten Fusion 2011 nicht mehr auf Leitungsebene, aber in der Belegschaft noch immer spürbar sind.
Vor allem für Zittau begann damals ein bis heute anhaltender Überlebenskampf. Fast schon vergessen sind die zwei Jahre nach 1991, als alle Mitarbeiter...