Look Out

Yoga und Gewalt

Das Künstlerduo notfoundyet erkundet die Abgründe der menschlichen Natur

Erschienen in: Theater der Zeit: Glanz und Elend – Shenja Lacher und das Ensemble-Netzwerk über die Zustände am Stadttheater (10/2016)

Assoziationen: Schauspiel Leipzig

Der Tiroler Thomas Kasebacher, der zusammen mit der katalanischen Künstlerin Laia Fabre notfoundyet 2007 gegründet hat, gastierte 2012 in der chilenischen Stadt Valparaíso mit der Produktion „Dark Matter“ von Kate McIntosh. Dort stieß er durch Zufall auf „2666“, den letzten Roman des 2003 verstorbenen chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaño. Der Literaturwissenschaftler Kasebacher fand darin nach eigener Aussage einen „konkreten literarischen Ausgangspunkt, ein Thema, an dem wir konzeptuell zu arbeiten begannen“. Ein bezeichnendes Beispiel dafür, wie die „bespielten Installationen“ – so die beiden Künstler – entstehen, nämlich anhand von konkreten Ausgangspunkten in der Literatur, im Alltag oder auch im Essen, wie etwa bei der Videoinstallation „Pudding“ („a supercharming infocomercial terror show“) für das Impulstanz Festival 2012. Der Name ist sozusagen Programm – notfoundyet. Wobei sich die beiden Künstler ihre Inspirationsquellen auch aus ihren unzähligen Kollaborationen und Einzelarbeiten holen. Laia Fabre hat Tanz und Performance in Barcelona studiert und ist derzeit in der Klasse von Dorit Margreiter (Video/Installation – zuvor Harun Farocki) an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie selbst beschreibt ihren Werdegang als „moving from performance into visual arts and surrealism“. Ihre Kunstperformances zeigte sie in Galerien wie dem Kunstraum Niederösterreich in Wien oder beim Steirischen Herbst 2013 in einer Zusammenarbeit...

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