Dies ist ein Abend über den Apfel. Jenen, mit dem der Sündenfall begann und auch die Erkenntnis. Das ist Wahnsinn, gewiss, aber er bleibt in der Familie, denn schließlich beginnt alles mit Schöpfung und Fall, mit anderen Worten „Irrtümer 1 – Familien-Wahn- Sinn“. Intendant Manuel Schöbel über die im Folgenden zu entdeckende Dialektik des Paradieses: „Fest steht, man wird nicht unbedingt ins Paradies geboren. Man muss es finden. Und welchen Preis zahlt man für paradiesische Welten?“
Der Titel dieses Spektakels (neun Stücke, von denen man jedoch an einem Abend nur drei schafft) ist so folgerichtig chaotisch wie die Geschichten, die erzählt werden. Alles nimmt seinen Anfang mit Adam und Eva. Wann ist das Chaos, die Familie komplett?
Der Wahnsinn hat einen Namen, und an den dachten Adam und Eva, so ungestört gedankenfrei im Paradiesgarten ausgesetzt, wohl erst einmal nicht: der Apfel! Der Apfel ist immer das, was verboten ist und darum umso stärker lockt. Das Tabu, zum Bruch dargeboten von der Schlange, die nur eine Erscheinungsform des gefallenen Engels Satan ist. Ja, auch das ist einer, der einst an der Seite Gottes saß, doch nun kultiviert er die Nachtseiten dieses langweilig zu werden drohenden ewigen Sommerstücks namens Paradies. Der Renegat...