Das Dorf, die Laien und die Grundschüler
von Andreas Sommer
Erschienen in: WIR MACHEN THEATER ... jedes Jahr im Sommer – 75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen (05/2025)

„Die Jagst“, sagt der Schauspieler Frank Roder spontan, wenn man ihn danach fragt, was er mit Jagsthausen verbindet, „sie vergrößert die Lebensqualität des Ortes ungemein.“ Er wohnt bei Familie Flemmer auf der anderen Jagstseite und muss über die Brücke, um zur Burg zu gelangen. „Das macht was mit einem“, schwärmt Roder, der es liebt, morgens um acht ein Bad in der Jagst zu nehmen, dann Text zu „dreschen“, bis um zehn Uhr die Proben losgehen. Jagsthausen ist für Frank Roder eine Art Lebensgefühl geworden. 2023 hat er fünf Premieren vorbereitet, ist am 30. April angereist und hat das Dorf erst am 9. Juli erstmals verlassen: „Ein toller Ort, um zu arbeiten“, bekräftigt Roder, der ansonsten seine Texte am Hamburger Alsterufer lernt. „Herrliche Natur“, antwortet Schauspielkollege Denis Fischer auf die Jagsthausen-Frage. Er lebt mit seiner Familie in Bremen. Eine eigentlich grüne Stadt. Aber allein die Luft in Jagsthausen – unvergleichlich. Für Fischer ist es ein wirklicher Festspielort mit Menschen, die sich auf den Theatersommer freuen. Per Fahrrad erkundet er das Jagsttal, und schon Widdern empfindet er als eine andere Welt. Der Schauspieler Frank Hangen fasst Jagsthausen in vier Worten so zusammen: „Eine Schule des Lebens.“ „Man muss sich nur darauf einlassen“,...