Elfriede Fiegert? Noch nie gehört. Hinter dem deutschen Namen verbirgt sich ein schwarzer Kinderstar, der 1952 mit dem Film „Toxi“ berühmt wurde. Fiegert war das, was man ein Besatzungskind nennt, der Vater GI, die Mutter deutsche Ärztin. 1946 geboren, wurde ihr 1955 mit „Der dunkle Stern“ abermals eine Hauptrolle zugespielt. Auch später trat sie noch hier und da in Erscheinung, bevor es ruhig um sie wurde. Nun gehört Elfriede Fiegert zu den insgesamt 250 Namen, die den Auftakt zur Ausstellung „Das Deutsche Museum für Schwarze Unterhaltung und Black Music“ (DMSUBM) bilden. Ein kleines Museum im Frankfurter Museum Angewandte Kunst. Ausgedacht haben es sich die Theaterregisseurin Anta Helena Recke, die Performerin und Choreografin Joana Tischkau, der Musiker Frieder Blume und die Dramaturgin Elisabeth Hampe. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus Mousonturm und dem HAU Hebbel am Ufer verwirklichen sie eine Mischung aus Archiv und temporärer Ausstellung. Hintergrund des Ganzen bilden Überlegungen zu einem schwarzen Kanon, einer schwarzen Genealogie.
Die Liste mit den 250 Namen am Eingang verewigt Persönlichkeiten der deutschen Unterhaltungsindustrie. Sie beginnt um das Jahr 1920 herum und endet etwa im Jahr 2005. Viele bekannte Namen sind darunter: Barbara Becker, Charles Kaufmann, Arabella Kiesbauer und noch viel mehr weniger bekannte: die...