Gedankenblitze
von Volkan T.
Erschienen in: Zeitgenoss*in Gorki – Zwischenrufe (03/2023)
Du lässt die Vergangenheit Revue passieren, Gedankenblitze poppen auf, verenden in den Bahnen der Gegenwart, Realismus holt dich ein, annullieren hilft nicht, du musst Druck ablassen, raus.
Endlose Anekdoten, Geschichten, die sich aneinander reiben, vereinen, verbreiten Synapsen, die in Erinnerungen schwelgen, Kultur ist zum Zurückficken, nicht zum Denken.
Was ich gelernt habe in dieser Zeit, ist: Scheiß auf Mainstream, auf deine Pop-Art-Avantgarde. 20er Jahre, deutscher Rassismus war nicht nur damals, sondern ist auch heutzutage en vogue und steht weiterhin hoch im Kurs.
Wer will wem was über Kunst erzählen, der sich mit 14 Fellini auf LSD reinzieht, in Kollektiven und besetzten Häusern wohnt, produziert, mit Drogen dealt, Equipment kauft, Steine schmeißt auf „Nie wieder Deutschland“-Demos zuhauf.
Von niemandem abhängig im DIY-Gedanken alles aufgebaut, queer gelebt, als das Wort nicht existiert, weil niemand in dieser Zeit „Decolonize“ versteht und nur in Punk und Hip-Hop denkt und lebt.
Weil du Horst nicht verstehst, dem Erfolg von Kanaken neidisch gegenüberstehst, es nicht verkraftetest, weil du bist neidbelastet, ein Kanake ist nur gut, wenn man sich um diesen sorgen und ihn bemitleiden kann, doch stehst du ganz oben, erst dann fängt der Rassismus richtig an.
Weil du etwas schaffst, was einzigartig ist, miss weit...