„Woei!“ ist ein Stück für drei Musiker und sechs Blasinstrumente für Kinder ab einem Jahr. Es handelt vom Pusten, Luftablassen, von gehauchten Küssen und vom Einatmen und Ausatmen. Es gibt keine Geschichte und keine Bühnenrollen. Die Mitglieder der holländischen Truppe Alle Hoeken van de Kamermuziek machen vor allem eins: Musik. „Woei!“ bedeutet frei übersetzt „hui“ oder „wusch“, und schon aus dem Titel weht ein frischer Wind. Er steht für die Lebendigkeit des Kindermusiktheaters, deren Macher die Junge Oper Mannheim für eine Woche eingeladen hat. Vom 20. bis 27. November vergangenen Jahres waren 14 Produktionen aus sieben europäischen Ländern zu Gast. Ein kleiner Sturm des Hörens!
Zu Beginn des Festivals tagte ein Kongress, den das Kinder- und Jugendtheaterzentrum und die Junge Oper gemeinsam veranstalteten. Ina Karr, eine der Kuratorinnen des Festivals, beschrieb im Eröffnungsvortrag die Vielfalt der Formen, die die junge Gattung in Europa ausmacht – in Deutschland durch seine dichte Theaterlandschaft eher von der Oper bestimmt, in Belgien, den Niederlanden oder Frankreich oft durch das Konzert und das szenische Musizieren inspiriert. Mit umfangreichen Workshops setzte der Kongress einen praktischen Schwerpunkt. Wie gestaltet sich beim „musiktheatralen Komponieren mit Kindern“ der Weg der Materialerforschung? Laufen Theaterleute Gefahr, den Kompositionsprozess zu früh mit...