Für den Teil der Arbeit, der sich Mahagonny widmet, sollen auf ganz unterschiedliche Weise die Gesammelten Schriften Theodor W. Adornos und Walter Benjamins fruchtbar gemacht werden, um die subversive Kraft, die diese Oper entfaltet, freilegen zu können. Insbesondere Benjamins Fragment »Kapitalismus als Religion« wird dabei einen thematischen Schwerpunkt in der Untersuchung der Entwicklung, die Mahagonny als Stadt durchläuft, einnehmen. Im Zusammenhang dieser Genese, die den Aufstieg, aber auch den Fall der Stadt Mahagonny bezeichnet, werden neben der Theorie von Karl Marx, d. h. seine materialistische Anschauung der Geschichte und im Besonderen sein spezifischer Entfremdungsbegriff der Ökonomischphilosophische[ n] Manuskripte, auch Max Webers Thesen aus Die Protestantische Ethik und der »Geist« des Kapitalismus zur Anwendung kommen. Dabei soll u. a. ausgelotet werden, ob und auf welche Weise das Scheitern der Stadt Mahagonny den Tathandlungen des Mahagonny-Personals zugerechnet werden kann oder ob ihr möglicherweise dieser Fall schon seit jeher, d. h. in statu nascendi eingeschrieben ist.