An der Trauer um ihren Mann und ihr Kind, die bei einem Autounfall starben, erstickt Anna Fromm. Sie ist eine der starken Frauenfiguren des Regisseurs Ingmar Bergmann. Im Filmdrama „Passion“ aus dem Jahr 1969 sehnt sie sich nach der Liebe zurück. Mit dem düsteren Lied der Protagonistin beginnt Anna Bergmanns Inszenierung von „Passion – Sehnsucht der Frauen“ am Badischen Staatstheater Karlsruhe. Im Scheinwerferlicht sitzt Sina Kießling auf einem Sessel, singt Henry Purcells „Cold Song“ aus der Oper „King Arthur“. Kalt klingt die Stimme der Mezzosopranistin, und doch wühlt ihr Gesang auf.
Aus drei Filmen Bergmans hat die Karlsruher Schauspielchefin eine Collage geschaffen. Den eleganten dramaturgischen Rahmen liefert „Sehnsucht der Frauen“ aus dem Jahr 1952. Da treffen sich vier Schwägerinnen in einem Sommerhaus in den schwedischen Schären, tauschen sich über Lust und Frust ihrer Ehen aus. Mit dem düsteren Glaubensdrama „Wie im Spiegel“, das Bergman 1962 einen Oscar für den besten fremdsprachigen Film einbrachte, schließt die Regisseurin den Bogen.
Psychologische Filmdramen des schwedischen Meisters auf die Bühne zu bringen reizt Anna Bergmann. Ihre Bühnenfassung des experimentellen Filmklassikers „Persona“, eine Koproduktion des Deutschen Theaters Berlin mit dem Malmö Stadsteater, war 2019 zum Theatertreffen eingeladen. Bergmans „Szenen einer Ehe“ hat sie 2014 in...