Was für ein Geschenk!
von Herbert Fritsch
Erschienen in: Arbeitsbuch: Peter Carp – Weltempfänger in Luzern, Oberhausen und in Freiburg (04/2025)

Ja, Peter, ich denke nach, wie das alles lief, wie wir uns begegneten, ich vom Weg abgekommen bin, wie viel Schuld du daran hast, dass ich die Schauspielerei so gut wie aufgegeben habe und du mich auf einen anderen Weg, in eine andere Landschaft, geschickt hast. Da kann ich mit keiner Chronologie aufwarten, keinen Jahrestagen, da ist kein Zeitlineal in meinem Kopf, nur ein Erinnerungsklumpen aus zusammengeschrumpfter Zeit.
Damals am Basler Theater. Ich habe Filme von mir gezeigt, die nicht unbedingt jeder sehen will. Deine Schwester Stefanie hat uns einander bekannt gemacht. Die Filme haben dir gefallen. Du sagtest, wenn du mal Intendant würdest, dann … und du wurdest Schauspieldirektor in Luzern, zuerst. Zuvor hast du mich für kurze Zeit in deiner Berliner Wohnung beherbergt. Weiß jetzt gar nicht, warum ich das erwähne, möchte auch nicht nach Kausalitäten suchen, sondern auf all diese erstaunlichen Zufälle hinweisen, die da folgten. Ich weiß wirklich nicht, ob es Zufall war, dass wir uns in Wien im Café Prückl trafen, oder uns zufällig verabredet haben, jedenfalls da kamen wir auf Luzern zu sprechen. Da brach es aus mir heraus. Ich wollte woanders hin, wollte ein Theater machen, als Regisseur, das genaue Gegenteil zur Volksbühne,...