Berliner Ringtheater
Erschienen in: Andere Räume – Die Freien Spielstätten in Berlin (04/2021)
Das Berliner Ringtheater ist ein Spielort für zeitgenössische Theaterstoffe, das sich zum Ziel gesetzt hat, Geschichten aus neuen, marginalisierten Perspektiven zu erzählen. Es arbeitet seit Oktober 2017 daran, jungen Theaterschaffenden einen Raum für ihre Themen, Ästhetiken, Formate und Arbeitsweisen zu geben und sie in ihren Vorhaben durch eine professionelle, machtkritische Infrastruktur zu unterstützen. Es wird von einem zwölfköpfigen Kollektiv junger Theatermacher:innen geleitet.
Das Berliner Ringtheater ist Teil der ZUKUNFT am Ostkreuz. Die ZUKUNFT ist ein Kulturzentrum, das mehrere Kinos, darunter ein Freiluftkino, eine Brauerei, eine Galerie und einen Konzertbetrieb beherbergt. Im Frühjahr 2017 kamen dessen Betreiber:innen auf den Theatermacher Lars Werner zu und boten ihm an, den Theatersaal zu bespielen: In den darauf folgenden Monaten stellte Werner die erste Spielzeit zusammen – im Oktober wurde das Theater bereits eröffnet.
Die außergewöhnliche Geschichte des Geländes an der Laskerstraße lässt sich fast parallel zur neueren Geschichte von Berlin erzählen. Zu DDR-Zeiten befand sich am Standort der heutigen ZUKUNFT am Ostkreuz ein Film-Lager des „Progress“-Film-Verleihs, in den 1990ern stand das Areal leer, bis 2003 der Techno-Club „Ministerium für Entspannung“ in den Räumlichkeiten eröffnet wurde. Ein Brand im September 2009 stellte für 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr einen Großeinsatz dar – für den Club bedeutete...