„… zum Vortheile der Kunst in Altenburg“
Georg Göhler – Hofkapellmeister und Generalmusikdirektor
von Lutz Mahnke
Erschienen in: 150 Jahre Theater Altenburg (04/2021)
Ouvertüre
Karl Georg Göhler wurde am 29. Juni 1874 als Sohn des Kantors der Katharinenkirche und Bürgerschullehrers Alexander Göhler und seiner Frau Sabina in Zwickau geboren. Er besuchte das städtische Gymnasium, sang im Kirchenchor und nahm Klavierunterricht beim Kantor der Marienkirche Reinhard Vollhardt (1858–1926). Von April 1893 bis Juli 1897 studierte er am Königlichen Konservatorium der Musik zu Leipzig und schloss mit der Promotion ab.
Im Februar 1897 ereignete sich ein folgenschwerer Unfall: Prof. Dr. Hermann Kretzschmar (1848–1924), Musikdirektor der Universität Leipzig, Lehrer am Konservatorium und seit 1888 Dirigent des Riedel- Gesangsvereins, stürzte auf glattem Fußweg und brach sich die Kniescheibe. Da nicht abzusehen war, wann er den Chor wieder leiten könnte, beauftragte er seinen ehemaligen Schüler und Studenten Göhler mit der Stellvertretung. Im Sommer desselben Jahres legte Kretzschmar sein Amt nieder und wurde Ehrendirigent. Am 20. November 1897 übernahm Göhler dann offiziell die Leitung.
Erster Akt – Hoftheater Altenburg
Am 12. Juni 1898 dirigierte Göhler das erste Mal in Altenburg. Der Riedelverein gab in der Brüderkirche ein a cappella-Konzert zu Ehren des hochbetagten Dirigenten Dr. Wilhelm Stade (1817–1902). Sein Debüt als Dirigent am Herzoglichen Hoftheater Altenburg war am 13. Januar 1902. Dieser Tag sollte auch musikalisch ein besonderer werden....