Die Zeit der Festivals
von Siegmar Schröder
Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)
Spätestens nach unserem Umzug in das große Theaterhaus und mit der Durchführung der ISTA und des Festivals 360° im Jahr 2000 war Bielefeld ein Begriff in der internationalen Szene geworden und es begann die Zeit der Festivals. Wir konnten dadurch viele Künstler*innen einladen, die wir gut fanden oder die wir kennenlernen wollten, darunter auch viele Produktionen aus dem Tanzbereich. Zu Susanne Linke, Ismael Ivo, Palle Granhoj, Pal Frenak und anderen konnten wir persönlichen Kontakt knüpfen und sie waren gut für unser Publikum, da es in Bielefeld eine Entwicklung in diese Richtung gab. (Das Stadttheater stärkte seine Sparte Tanztheater und das Kulturamt veranstaltete jährlich ein Tanzfestival.)
Da wir in unserer eigenen Ästhetik oft dem nahe waren, was im Tanztheater gemacht wurde, wollten wir auch selbst Austauschprojekte in diesem Bereich initiieren. Als Organisator*innen waren wir immer sehr nah an den eingeladenen Künstler*innen und eine*r unserer Schauspieler*innen war jeweils für die persönliche Betreuung zuständig.
Die ersten Ausflüge in andere Länder brachten uns viele Erkenntnisse darüber, wie ein Theaterstück bei einem anderen Publikum funktioniert. Während wir 1984 in Trevignano, Italien, auf dem ersten Festival, auf das wir eingeladen wurden, mit einer offenen Probe aus Fragmenten von Improvisationen schon ganz gut ankamen, da dort die...