An alle, die da waren, da sind, da bleiben
von Martina Grohmann
Erschienen in: Im Schatten der Zahnradbahn Vol. 2 – Theater Rampe 2013 – 2023 (04/2023)
Wir sind zu keinem Ende gekommen, geben Unabgeschlossenes und Ungeordnetes weiter, wie den barrierefreien Umbau des Hauses, eine finanziell prekär aufgestellte Struktur, die Diversifizierung des Teams, das Ausprobieren einer Theaterpraxis, die sich eng mit der Stadtgesellschaft verbindet. Wir haben vieles angefangen und kein Ende gefunden. Dieser Wechsel in der Theaterleitung und in Teilen des Teams ist kein Aufhören. Es ist ein Übergang, ein Weiter so und ein Weiter, aber anders. Es ist ein Abschied von einer Zwischenzeit in die nächste.
Das „Wir“, das ich als Absenderin in diesem Abschiedsbrief oft behaupte, ist ein vages und fluides Wir, ein- und ausschließend zugleich. Ich werde es oft nicht weiter bestimmen können. Weil es ungeordnet ist, wie das Gefüge des Theater Rampe. „Wir“ kann das Team der Rampe meinen, das sich in zehn Jahren sehr verändert hat, die Künstler*innen, die hier gearbeitet haben, auch Kollaborateur*innen, Gesprächspartner*innen, Gäste und Besucher*innen. Alle, die kürzer oder länger Teil des Gefüges waren und sind.
Das Theater Rampe hat sich weit verzweigt und vernetzt, hat als eine Plattform funktioniert, als ein Produktions- und Koproduktionshaus zwischen der lokalen Nachbar*innenschaft und wiederkehrenden internationalen Gästen. Seine künstlerischen und ästhetischen Konzepte und Prozesse waren sehr breit kuratiert: zwischen Schauspiel, Tanz, Performance, Musiktheater,...