Theater der Zeit

Gespräch

Gespräch mit Heiki Ikkola

von Heiki Ikkola und Siegmar Schröder

Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)

Theaterlabor/Teatr A Part, In the Jungle of History, 2015
Theaterlabor/Teatr A Part, In the Jungle of History, 2015Foto: Tom Dombrowski

Heiki Ikkola _ Ich bin in Schöneberg an der Elbe, der Stadt der Maschinenbauer, aufgewachsen und habe dort Maschinenbau gelernt. Ich habe mich von Anfang an für das Schreiben begeistert. Zum Theater kam ich eher später. In der DDR gab es diese tolle Tradition der Volkskunstkollektive. Wenn man irgendwo in einem Betrieb gearbeitet hat, dann gab es dort einen Chor, einen Zirkel schreibender Arbeiter, ein Theater ... Da habe ich Theater gespielt und hatte eine Affinität zum Zirkus. Meine erste Theatertruppe, die ich mit 17 Jahren (1987) gegründet habe, hieß dann auch Theater-Zirkus Chaos, bei der wir beide Leidenschaften verbunden haben. Wir haben uns bei einer LPG einen Pferdewagen ausgeliehen und durch den Harz unsere erste Theatertour gemacht.

Und als ich die Ausbildung als Maschinenbauer fertig hatte, wusste ich, dass ich etwas mit Theater machen wollte. Ich habe ein bisschen gearbeitet in einem Job, aber habe mich dann bei Schauspielschulen beworben. Mir wurde schnell klar, dass ich eher in Richtung freischaffende Arbeit gehen möchte. Es gab keine Off-Szene in der DDR. Die innovativsten freischaffenden Theatererfahrungen konnte man im Bereich des Puppentheaters machen. Dort gab es Leute, die in der ganzen Welt unterwegs waren. Deshalb habe ich Puppentheater gewählt, auch...

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