Mein Stammhaus
von Linda Watson
Erschienen in: Oper am Rhein für alle – Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025) (07/2025)

Wenn ich zurückblicke auf meine Zeit an der Deutschen Oper am Rhein, dann blicke ich auf fast 30 Jahre zurück! Das Allerwichtigste war das Gefühl des Zusammenseins, Zusammenhaltens und der Geborgenheit. Das ist mir erst klar geworden, nachdem ich als freischaffende Einzelkämpferin allein rund um den Globus meine Karriere erlebte.
Was hat mir das bedeutet? Die DOR hatte das Vertrauen in mich, das ich selber manchmal nicht hatte. Sie hat mir eine große Rolle nach der anderen gegeben und mich hineinwachsen lassen. Hier sang ich meine erste Kundry, Ortrud, Leonore, Brünnhilde (3x), Elisabeth, Ariadne und Turandot, dazu die Marschallin, Färberin, Elektra, Sieglinde, Venus und Amme. Aber es gab hier immer ein großes Ensemble, und ich durfte von sämtlichen Topkünstler*innen lernen. In einem Ensemble zu sein bedeutet Teamwork – das ist das Erste, was man lernt und lernen muss. Daraus entstehen über die Jahre die Beziehungen zu den wunderbaren Kolleg*innen, den Regieteams, den Mitgliedern des Orchesters und des Balletts, aber auch zu den Mitarbeiter*innen in der Schuhmacherei, den Garderoben, in der Maske, im Kostüm, der Bühnentechnik, zu den musikalischen Coaches und und und … Da ist ein jahrelang gewachsenes Vertrauen zwischen uns allen.
Als das neue Team 2009 mit der Arbeit...