Theater der Zeit

Editorial

von Meike Fechner und Birte Werner

Erschienen in: ixypsilonzett Jahrbuch 2020: Familien*bilder – Repräsentation oder an der Realität vorbei? (01/2020)

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Mama, Baby, Papa, Hund – gefolgt von Oma, Katze, Opa. Das sind die aktuell beliebtesten Großfamilienmitglieder in Deutschland, glaubt man der Anzahl der verwendeten Instagram-Hashtags (mobil 6 /2019). Für Jugendliche, das berichtet die Shell-Jugendstudie 2019, ist Familie* einer der wichtigsten Bezugsrahmen überhaupt und eins ihrer Top-5-Lebensziele. Welches Bild haben sie dabei vor Augen? Was macht Familie* aus? Welche sozialen Beziehungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und politischen Interessen prägen die kleinste Zelle der Gesellschaft? Wer oder was ist Familie* jenseits von Blutsverwandtschaft? Wer gehört dazu, wer übernimmt welche Rolle? Muss man, statt von Familie*, nicht von Familienwelten sprechen, so divers und individuell wie unsere Realität es ist?

Und wie sieht es auf den Bühnen aus? Welche Repräsentationen von Familie* sind im Theater für junges Publikum zu sehen? Wovon sind sie geprägt? Sind sie noch zutreffend? Das IXYPSILONZETT Jahrbuch will sich reiben an gängigen Klischees, Vorurteilen und Rollenbildern. Es will diskutieren: Was bedeutet Diversität im Hinblick auf Familie*, auf Eltern- und Kind-Sein? Wie haben sich Bilder und Rollen verändert oder auch nicht? Welche wissenschaftlichen Diskurse sind interessant für die Darstellenden Künste für junges Publikum? Welches Potenzial hat die sonntägliche Familienvorstellung? Wann werden Giraffen mit im Publikum sitzen dürfen, wie es Johanna Benz in ihrer Grafik zum Thema Familie* gezeichnet hat?

Wir haben Autor*innen gebeten, für uns darüber nachzudenken. Die Fotos im Heft laden zum Perspektivwechsel ein: Wie sehen Kinder ihre Eltern? Sie dokumentieren die partizipative Performance „I see you like this“ der australischen Künstlerin Jessica Wilson für Kinder und Erwachsene. Wir wünschen inspirierende Lektüre!

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