Immer ein Stück weiter. Das wollen Theatertreffen, die neuen Texten ein Forum bieten, in der Regel. Doch zeitweise verselbständigt sich dieses Ziel, und manche dieser Treffen mutieren zu gierigen, alles Neue verschlingenden, ständig Nachschub verlangenden Uraufführungsfressmaschinen – ex und hopp, weg sind die Texte. Meistens für immer.
Dagegen hat der Heidelberger Stückemarkt schon 2012 einen NachSpielPreis geschaffen – für die besten Nachinszenierungen bereits uraufgeführter Texte. Immer wieder auch mal ein Stück zurück, wäre der passende Slogan dazu. Eben diesen Preis gewann in diesem Jahr ein Text des gefragten Autors Philipp Löhle: „Trilogie der Träumer“, inszeniert von Jan-Christoph Gockel am Konzert Theater Bern als anarchischer, traurigkomischer Reigen um drei Vergeblichkeitshelden typisch Löhle’scher Prägung.
Auch nach dem erstmals 2009 registrierten Qualitätsknick (erinnert sei an die Aussetzung der Wiener Werkstatttage aus „Mangel an qualifizierten Bewerbungen“) scheint die Produktivität junger Autoren ungebrochen zu sein. Das Herzstück des Heidelberger Stückemarkts, betont Intendant Holger Schultze, sei nach wie vor der Autorenwettbewerb. Aus 89 Beiträgen hatte die Jury sieben für die Endrunde ausgewählt. Auffällig sei hier ein Trend zu „wieder mehr gesellschaftlich relevanten Themen“, wie Schultze meint, aber auch zu Themen, die um Krankheit, Demenz und Tod kreisen. Das Heidelberger Festival, das längst auf Augenhöhe mit Berlin...