Theater der Zeit

Christian Grashof. Kam, sah und stolperte

von Hans-Dieter Schütt

Erschienen in: Christian Grashof. Kam, sah und stolperte – Gespräche mit Hans-Dieter Schütt (09/2018)

Assoziationen: Christian Grashof

Andreas Döhler und Christian Grashof in „Warten auf Godot” von Samuel Beckett, Regie: Ivan Panteleev, Bühne und Kostüme: Mark Lammert, Ruhrfestspiele Recklinghausen und Deutsches Theater Berlin 2014, Foto: Arno Declair
Andreas Döhler und Christian Grashof in „Warten auf Godot” von Samuel Beckett, Regie: Ivan Panteleev, Bühne und Kostüme: Mark Lammert, Ruhrfestspiele Recklinghausen und Deutsches Theater Berlin 2014Foto: Arno Declair

Während unserer Begegnungen ist Grashof fortwährend, wie man so sagt, in Fahrt. Er bringt Alexander Lang, der eine quälend lange Zeit im Krankenhaus liegt, Zeitungen und Zuspruch. Er probiert mit Studenten eine „Antigone“-Szene und kann einzig aufgebracht, distanzlos, porenoffen davon erzählen – denn es geht, wo er sich einlässt, immer um Alles oder Nichts. Akademiesitzungen, Akademieveranstaltungen – er ficht mit hoher Energie für den unakademischen Ton. Er hat tausend Arme, um seinen Tag zu skizzieren. Er fährt die heimische Katze zum Tierarzt. Er geht ins Bürgerbüro. Er beschwert sich im Kiez über fehlende Zeitangaben auf Parkverbotsschildern. Er bittet unhöfliche Polizistinnen um deren Dienstnummern.

Er geht abends in Repertoirevorstellungen des Deutschen Theaters und hat ein ziemlich sicheres Gespür dafür, wer von den mitspielenden Kollegen ihm hinterher aus dem Weg gehen wird, um auch der Wahrheit des Urteils aus dem Weg zu gehen. Er kommt zum Gespräch mit einem Basecap auf dem Kopf und sicherheitshalber einem Basecap im Rucksack – Verlustbefürchtung, umgeleitet in Vorsorge. Er wirtschaftet bei unseren Begegnungen mit Zetteln, die sich partout nicht ordnen lassen wollen. Er beschäftigt sich staunend mit Brechts Gedichtfassung vom Kommunistischen Manifest. Er hat jederzeit das so gute schlechte Gewissen, entweder diese Kollegin oder jenen Bekannten...

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