Gespräch
Gespräch mit Margaret Pikes, Roy Hart Theatre
von Siegmar Schröder und Margaret Pikes
Erschienen in: Wir haben es einfach gemacht! – Reisen in internationale Theaterwelten (07/2024)
(Im Hintergrund hört man die Stimmarbeit eines Workshopteilnehmers.)
Siegmar Schröder _ Wir beide haben zurzeit Baustellen an unseren Häusern hier in Südfrankreich und wohnen nur 30 Minuten voneinander entfernt. Gestern war eine Betonmischmaschine in meinem Haus in Betrieb und beide Helfer (die auch Musiker sind) fingen an, zum Grundton der Maschine mit Gesang und Trommeln zu improvisieren.
Margaret Pikes _ Ja, es gab auch mal einen Song dazu: Cementmixer von Slim Gaillard (singt): „Cementmixer, cementmixer la la la.“ Gaillard war ein großer, schlaksiger Schwarzer Mann, und es geht nur um einen Betonmischer.
SSch _ Ich hatte gestern auch das Gefühl, dass man dazu Obertöne machen kann. Manchmal habe ich mit Obertönen beim Rasieren mit einem Elektrorasierer experimentiert.
MP _ Es geht auch mit einem Staubsauger. Letztens war ich auf einem Bruce-Springsteen-Konzert in Düsseldorf und es war fantastisch. Stimme, Körper und Seele und 42.000 Leute wirklich dabei. Es war phänomenal!
SSch _ Ja, einige dieser Leute haben vermutlich ihren „Spirit“ gefunden.
MP _ Es war fast schamanisch. Springsteen ist 73, seine Songs handeln von Dunkelheit und er trifft die Menschen damit. Er hatte nichts mit Drogen zu tun, aber seine Lieder sind dunkel. Kein „Ich liebe dich“ und „Wie schön die...