„Ein junges Dirigentengenie“
Der Hofkapellmeister Eugen Szenkar
Erschienen in: 150 Jahre Theater Altenburg (04/2021)
Der 3. März 1917 brachte ein Novum in der Geschichte des Herzoglichen Hoftheaters Altenburg: Der designierte Hofkapellmeister, der ans Pult trat, um Carmen zu dirigieren, war nicht nur blutjung, sondern er war ein Ungar, also Ausländer. Eugen Szenkar, 1891 in Budapest als Sohn eines Dirigenten und Komponisten geboren, studierte an der Franz-Liszt-Akademie seiner Heimatstadt. Nach seinem hervorragenden Studienabschluss erhielt er Engagements an der Volksoper Budapest, am Deutschen Theater Prag und am Stadttheater Salzburg, ehe er im Herbst 1916 als Kapellmeister an das Central- Theater in Dresden berufen wurde. Dort wurde der Intendant der Dresdner Hofoper, Nikolaus Graf Seebach, auf den brillanten jungen Dirigenten aufmerksam. Er verpflichtete ihn mit Beginn der Spielzeit 1919/20 als Hofkapellmeister an sein Haus. Bis dahin sollte der junge Mann Erfahrung als Leiter eines großen Betriebs sammeln, eben des Herzoglichen Hoftheaters Altenburg. Dort trat er sein Amt im Mai 1917 als Leiter der Opernvorstellungen des Hoftheaters, der Chorkonzerte der Singakademie und der sinfonischen Konzerte der Hofkapelle an.
Er stürzte sich mit Elan in seine neue Aufgabe, konnte mit Genehmigung des Herzogs, der ihm sehr wohl gesonnen war, das Orchester um acht Mann (auf 42) aufstocken und die Arbeit mit dem Orchester und dem Gesangspersonal aufnehmen. Szenkar war...