„h.g.“ war der Wendepunkt: Jeder Zuschauer reist auf den Spuren von Hänsel und Gretel allein durch ein Labyrinth von Räumen an Schauplätze des bekannten Märchens. Die Vögel zwitschern, der Wald rauscht, da! – hört man Schritte hinter sich. Kinderlachen, ein Rumpeln im Haus, Geräusche der Nacht und eine Stimme, die einem ins Ohr flüstert: „Komm mit! Geh durch die Tür dort! Folge mir!“ Per Kopfhörer von Stimmen und Geräuschen geführt, durchwandert man die Ängste und den Grusel, die Dunkelheit und das Ungewisse, von denen das Märchen erzählt. Aber auch Mut, gemeinschaftliche Tatkraft und vor allem die Vorstellungskraft werden geweckt. Mit ihrer Reminiszenz an Hänsel und Gretel, ohne die physische Anwesenheit von Schauspielern umgesetzt, fanden TricksterP im Jahr 2009 zu ihrer ganz eigenen Form: präzise und detailreiche narrative Räume, dreidimensionale Soundlandschaften und eine vielschichtige, nicht lineare Erzählweise.
Das war so nicht vorauszusehen gewesen. Kennengelernt hatten sich Cristina Galbiati und Ilija Luginbühl nämlich an der von Clown Dimitri gegründeten Accademia Teatro Dimitri im Tessin, wo beide in den späten neunziger Jahren in Akrobatik, Theater, Tanz und Mime ausgebildet wurden. 2002 begannen sie eigene Theaterarbeiten zu produzieren, in denen sie zum Teil auch selbst mit weiteren Performern auftraten. 2004 entstand „Rapsodia per giganti“,...