In jeder Institution, nicht nur in den künstlerischen, steckt der vage Kern eines Ideals. Ein Kern, der so bedingt und unvermeidlich ist, dass er die Institution, die er durch seine Existenz erst ermöglicht, zugleich gefährdet. Jede Reflexion über Institutionalisierungsprozesse – insbesondere eine, die sich auf die Prekarität des menschlichen Seins erstreckt – muss diesen vagen, bedingten Kern einbeziehen. Den Nebel selbst können wir als träumerische Substanz, als Dunst oder Rauch beschreiben, oder auch als jenen unkontrollierbaren, feuchten Schaum der Imagination, der Menschen, Tiere und Dinge zusammenführt und letztlich den irritierenden, verwirrenden Zustand jeder Institution ausmacht. Verwirrend, da er zugleich der Grund ist, warum etablierte Institutionen versuchen, ihren irrationalen, vagen, unmöglichen Kern zu tilgen und sich selbst in Form fester Räumlichkeiten, Verhaltensregeln, Protokolle und der archivarischen Inbesitznahme der Vergangenheit ein Denkmal zu setzen. Es ist diese nebulöse Fantasie, die Institutionen ihren eigenen Fortschritt und ihre Entwicklung rationalisieren und auf historische Kausalität zurückführen lässt. Systematisch versuchen sie, den zeitlichen Rhythmus zu steuern, in dem die Zukunft entsteht. Imaginäre Materie lässt sich jedoch weder greifen noch festhalten. Sie gleitet uns so schnell aus den Händen, dass wir versucht sind, sie mit den aufputschenden Träumen oder Phantasmagorien zu vergleichen, für die, wie es in...