„Zwanzig Jahre später“, titelten die Schweizer Zeitungen, als sie über die „Rückkehr des Matthias Langhoff“ nach Lausanne an das Théâtre Vidy berichteten. Diesem gab er als Leiter einst neue Impulse, die strukturell wie programmatisch bis heute nachwirken.
Wir können darauf setzen, dass Matthias Langhoff und sein Koautor Michel Deutsch Texte sprengen, Figuren ergänzen und sie neu zuschneiden, wenn sie eine Bühnenfassung entwickeln. Auch nutzen sie den Film als Medium, um die Linearität der Narration aufzubrechen. An diesem Abend sind Sprünge angesagt. Der Vorzug eines solchen Eingriffs liegt darin, dass das Gras auf Alberto Moravias Terrain, dessen Roman „Die Verachtung“ die Regisseure Matthias Langhoff und sein Sohn Caspar Langhoff zu „Cinéma Apollo“ inspirierte, nun grüner wächst: Der Ort ist nicht mehr Capri, sondern eine andere Insel: ein altes Kino, das Cinéma Apollo im abgelegenen Städtchen Novara. Gezeigt werden dort vor allem alte Filme, aktuell der Kultfilm „Die Rückkehr des Odysseus“. Das Kino ist in seiner Existenz bedroht. Das einzige Zugeständnis an die Jetztzeit sind ein Getränkeautomat und ein Popcornstand, an dem eine junge Frau bedient, die sich lieber ihrem Studium als dem Management des Kinos widmet, von dem wir nur das Foyer und eine Treppe sehen, die zum Vorführraum führt. Es...