Als wir zum ersten Mal telefonierten, war es wie ein Schluck heiße Schokolade. Gleich entstand eine emotionale Verbindung. Mein lieber Kollege Peter Korfmacher, der Feuilleton-Chef der Leipziger Volkszeitung, hatte mich vorab gebrieft, er kannte ihn gut, sehr gut sogar, und konnte mir ­prophezeien: »Christoph Meyer und du, ihr beide werdet euch gut verstehen.«

Und so kam es. Mit Christoph Meyer, der damals, im Jahr 2009, aus Leipzig als Generalintendant an die Deutsche Oper am Rhein kam, verbindet mich bis heute ein sehr herzliches Verhältnis, mehr noch: Uns verbindet – man darf das gar nicht laut sagen, weil es manche Leute in den falschen Hals bekommen – eine Freundschaft. Vor dem Gesetz sind solch intensive Verbindungen nicht vorgesehen und möglicherweise auch unerwünscht, denn die Presse, nicht wahr, soll ja eine kontrollierende Einrichtung sein, sie soll sich nicht auf die andere Seite ziehen lassen. Sie darf nicht den Eindruck erwecken, sie sei in Klüngelei verstrickt. Andererseits ist die größte Zeitung der Region immer auch ein Partner, zumal der Generalintendant und der Musikkritiker sehr wohl gemeinsame Interessen haben: dass Menschen in die Oper und ins Ballett finden. Dass das Zwei-Städte-Institut Düsseldorf/Duisburg in einer oberen, wenn nicht der höchsten Liga mitspielt. Dass sich...