Am 7. Februar 2020 ist nach langer Krankheit die ehemalige Schauspielerin, Dozentin und Regisseurin Gertrud-Elisabeth Zillmer im Alter von 92 Jahren in Stralsund verstorben.
1927 im Saarland geboren, wo ihr Vater als Brauereimeister in Walsheim arbeitete, zog sie mit ihrer Familie nach der „Arisierung“ der Brauerei durch die Nationalsozialisten nach Eisenach. Sehr früh ging sie nach Berlin und ließ sich von Lilly Ackermann zur Schauspielerin ausbilden. In der Nähe der Gedächtniskirche wohnend, erlebte sie die Bombardierungen der Stadt. Nach der Flucht aus dem brennenden Berlin kehrte sie, auf strapaziösen Wegen und zum Teil zu Fuß, nach Eisenach zurück und begab sich nach Kriegsende auf die Suche nach einem Engagement. Über Frankfurt am Main, wo sie kein Aufenthaltsrecht von den Amerikanern erhielt, Weimar und Potsdam kam sie erneut nach Berlin und wurde von Bertolt Brecht als Schauspielerin an das Berliner Ensemble verpflichtet. Bald darauf begann sie auch als Theaterpädagogin zu arbeiten, zunächst an der 1954 gegründeten Deutschen Hochschule für Filmkunst im Potsdam-Babelsberg, ab 1965 an der Staatlichen Schauspielschule Berlin, der späteren Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ (HFS). Mit ihrer analytischen, auf Genauigkeit und hohe Energetik in der gestischen Umsetzung bedachten Ausbildungsmethode und in zahlreichen Studioinszenierungen prägte sie entscheidend den künstlerischen Werdegang...