Liebe Freunde, Kollegen und Mitbürger,
es tut mir sehr leid, dass ich an diesem wichtigen Forum über die Zukunft der Städte in Europa – man könnte hinzufügen: der Welt – nicht persönlich teilnehmen kann. Im selben Maße, wie sich Städte in Europa zu neuen Zentren der bürgerlichen Mitbestimmung und gar der souveränen Autorität entwickeln, entwickeln sie sich in den Vereinigten Staaten zu Zentren des Widerstands und der Solidarität gegen die autokratischen Tendenzen des Regierungsapparats.
Diese Entwicklungen sind nicht zufällig oder das bloße Ergebnis von Machtmissbrauch und der abnehmenden Souveränität der Nationalstaaten. Vielmehr bilden sie langjährige historische Tendenzen ab, wie die Übertragung von Macht auf die kommunale Ebene und das Einfordern von Rechten durch die städtische Bevölkerung. Mit anderen Worten, die traditionelle Souveränität der Staaten hatte schon viel von ihrem Glanz eingebüßt, lange bevor die Kommunen neue Verantwortlichkeiten übernahmen.
Obwohl die Behauptung, Bürgermeister regierten die Welt, eine Übertreibung wäre, ist es doch eine kulturelle, politische und gesellschaftliche Realität, dass Städte innerhalb europäischer Regierungssysteme heute eine führende Rolle einnehmen. Sie sind Verwaltungsorgane ohne Mauern, sie sind kooperativ, interaktiv und transaktional. Dies zeigt sich in kleineren Städten wie Freiburg, Mechelen und Thessaloniki, aber auch in bedeutenden Hauptstädten wie Berlin, London und Paris.
Zudem...