Axel Schneider (2014 – 2019)
Der vielbeschäftigte Theatermacher aus Hamburg
von Andreas Sommer
Erschienen in: WIR MACHEN THEATER ... jedes Jahr im Sommer – 75 Jahre Burgfestspiele Jagsthausen (05/2025)

Auf den unkonventionellen Künstler Heinz Kreidl folgt 2014 mit dem 1966 in Hamburg geborenen Axel Schneider ein völlig anderer Typus Intendant: der umtriebige Theatermacher. Wie Jan Aust das Theater Lüneburg in der Hinterhand hatte, kann auch Axel Schneider auf feste Häuser unter seiner Leitung zurückgreifen. Bei ihm sind es jedoch gleich vier, die allesamt unterschiedlich funktionieren. Der damals 47-Jährige leitet in Hamburg das Altonaer Theater (seit 1995) und das Theater Harburg sowie die Hamburger Kammerspiele (beide seit 2003). Er wurde von einer Findungskommission aus rund 30 Bewerbern ausgewählt. Seit 2005 verantwortete Axel Schneider zudem den Spielplan für das Haus im Park in Bergedorf, das 2023 ins Körber Haus umzog und seitdem Lichtwark Theater heißt. Was interessierte einen vielbeschäftigten Theatermann aus der Metropole Hamburg an einem Posten im Süden Deutschlands? „Erst mal das Flair des Freilichttheaters, das wunderschöne Ambiente in Jagsthausen und der gute Ruf dieser Bühne.“ Schneider sah in Jagsthausen eine Hamburg-Connection, denn viele Regisseure und Schauspieler, mit denen er schon zusammenarbeitete, hatten Burgfestspiel-Erfahrung wie Ulrich Bähnk, Katrin Gerken oder Peter Bause. Den „Götz von Berlichingen“ hat Axel Schneider in Jagsthausen 1999 gesehen, als er in Heppenheim inszenierte. Nach seinem Studium der Philosophie, Geschichte und Germanistik in Hamburg und Berlin...