„Die Landschaft hat einen Pilz, einen Krebs“ – ein Grund mehr, sie aus dem Zugabteil heraus nicht so genau anzusehen. Denn Details könnten die Eisenbahnromantik nachhaltig stören. Dies ist die Ansicht einer von verschiedenen merkwürdigen Gestalten in Thomas Köcks drittem Teil seiner globalisierungskritischen Klimatrilogie, „paradies spielen (abendland. ein abgesang)“. Außer dieser Gestalt, die als Faultier in bayrischer Tracht auftritt, befinden sich noch eine Füchsin, eine pinke Häsin, ein blauer Bär und, nicht zu vergessen, der Faultierehemann im selben Abteil. Allesamt wirken sie mit ihren an die Looney Tunes erinnernden Masken karikaturhaft und überzeichnet. Um den künstlichen Kosmos des Bahnwaggons zu spiegeln, scheint für die Regisseurin Marie Bues der Griff in die Kiste des Comics ein adäquates Mittel zu sein.
Während die eine unentwegt geschwätzig telefoniert, sinnieren die anderen über die Beschaulichkeit der Natur, die es eigentlich schon gar nicht mehr gibt. Denn der Zug, dessen Fahrt auf der hinteren Leinwand in schwarz-weißen Bildern dokumentiert wird, rast geradewegs auf eine den sicheren Tod der Menschheit symbolisierende Eislandschaft zu. Die Figuren stehen ihrerseits arglos auf einem sich vor und zurück bewegenden Podest. Unterbrochen wird dieses Setting von anderen Episoden – zum Beispiel von der zweier chinesischer Wanderarbeiter (Sven Prietz und Katharina Hauter)....