Dieses Musiktheaterprojekt war etwas ganz Besonderes: Nicht nur, da wir ein Stück aus dem Ort und seiner Geschichte heraus geschaffen haben, ein Stück, das es vorher noch nicht gab. Nein, wir befanden uns hier auch nicht in einem klassischen Theaterraum, und so musste für alle Prozesse, die hinter den Kulissen stattfanden, wie beispielsweise eine Bauprobe, in der die Szenografie ausgetestet wird, eine technische Einrichtung und natürlich auch für die musikszenischen Proben, erst eine ganz eigene Infrastruktur geschaffen werden. Wir waren nicht nur in ästhetischen Fragen kreativ gefordert, sondern auch in der praktischen Umsetzung. Dabei war es aber wirklich ganz toll, mit welch offenen Armen wir bei den Erlöserschwestern empfangen wurden und wie angenehm es uns als Team gemacht wurde, all diese Dinge über fast 1,5 Jahre hinweg auszutesten und teilweise neu zu erfinden: mit welchem Interesse unserer Arbeit begegnet wurde, wie die Schwestern uns unterstützt haben und auch, wie sich selbst einbringen und an dem Musiktheater­projekt teilhaben wollten. Als wichtige Gesprächs­partner­innen vertrauten sie uns ihre persönlichen Geschichten und Erinnerungen aus dem Zweiten Weltkrieg an oder teilten die mündlich überlieferten Erzählungen von ihren Ordensschwestern, die den 16. März 1945 im Luftschutzkeller miterlebt haben. Und vier der Schwestern waren auch selbst aktiver...