Verbandszeug
„Was sind denn eigentlich eure Wünsche?“
Vertrauen & Loslassen bei darstellende künste & junges publikum
Erschienen in: ixypsilonzett winterheft 2024/25: Generation what?! (01/2025)
Bereits während meines Freiwilligen Sozialen Jahres im Mehrgenerationenhaus Anton in Gründau begeisterte mich das Miteinander von Vertreter*innen verschiedener Altersgruppen. Im Laufe einer Hospitanz im intergenerationellen Theaterclub zeitraum am Staatstheater Mainz von 2018 bis 2019 fiel mir auf, dass durch die generationsübergreifende Zusammensetzung der Gruppe im Theaterkontext ein besonderer Austausch ermöglicht wurde. In das gemeinsame Theatererlebnis flossen die Erfahrungen von jüngeren und älteren Menschen gleichberechtigt ein. Im Mittelpunkt stand dabei stets die künstlerische Begegnung. Daran zeigte sich, dass Kulturelle Bildung über eine besondere Stärke verfügt, den Generationendialog, das Miteinander auf Augenhöhe zu gestalten: In inszenierten Begegnungen können die Beteiligten individuelle Kompetenzen einbringen und dabei Blicke auf andere Generationen werfen, wobei Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten thematisiert werden. Die Teilnehmenden können so nicht nur durch das Expert*innentum der jeweils anderen Generation voneinander, sondern auch übereinander lernen.1 Diese These wurde in meiner Masterarbeit 2021 um die Erkenntnis erweitert, dass der Theaterkontext nicht nur ein gelingendes Umfeld darstellt, um Beziehungen zwischen Generationen zu fördern, sondern in intergenerationellen Theatergruppen die Alter(n)sbilder der Teilnehmenden durch das besondere Setting eines „geschützten Rahmens“ reflektiert und bearbeitet werden können.2 Dies betrifft auch die Sicht auf den Übergang in die nachberufliche Phase. Dieser kann für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis...