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„Hideous (wo)men“
von Suzan Boogaerdt, Susanne Kennedy und Bianca van der Shoot
Erschienen in: Theater der Zeit: Alexander Kluge: Tschukowskis Telefon – Umwege zum Realismus (12/2015)
Assoziationen: Akteure
Es gibt schnell und langsam produzierte Medien und Formate. Je schneller etwas kreiert wird, umso stärker neigt der Prozess zum Gebrauch von Formen des Typischen, Schablonenhaften und Verallgemeinernden. In der Fernsehbranche sind die Soaps das Fast Food unter den TV-Formaten – schnell und nach erprobten Standards produziert und dicht dran am Lebensjetzt der Konsumenten. Sie beruhen auf Typen, Mustern und Missverständnissen. Langsam hingegen ist ihr Erzähltempo, ihre Erzählung ist endlos: Sie laufen auf nichts zu und hören nie auf. Soaps wollen, dass wir eine Art Fernsehfreundschaft mit ihren Darstellern schließen. Es sind die kleinen Kalamitäten des Lebens, die in diesen Dauerserien, die zum Teil täglich ausgestrahlt werden, über eine lange Zeit betrachtet werden und ein seltsames Vertrautwerden mit Figuren bewirken, deren Studioheimat als künstlicher Ort immer spürbar bleibt. „Hideous (wo)men“ begreift und zeigt diese Soapfiguren als Form. Die Regisseurinnen Bianca van der Schoot, Suzan Boogaerdt und Susanne Kennedy sowie Ausstatterin Katrin Bombe schauen auf die Welt der Soaps ungefähr so wie Andy Warhol auf Campbells Suppendosen; und sie machen sie auf.
Es ist schwer zu sagen, ob „Hideous (wo)men“ ein Stück oder eine Aufführung oder eine Ausstellung ist. In jedem Fall sind hier die Erzählebenen der darstellerischen Spielweise, des...