Aischylos: Die Schutzflehenden

Die fünfzig Töchter des Danaos fliehen, geführt von ihrem Vater, aus ihrem Heimatland Ägypten über das Mittelmeer ins griechische Argos. Am Strand in Argos begeben sie sich zum Tempel, ausgestattet mit wolleumwickelten Olivenzweigen, um auf diese Weise bei den Argivern nach altem griechischen Brauch um Schutz und Aufnahme zu flehen.

Dem König der Argiver, Pelasgos, erläutern sie ihre Abstammung. Die Chorführerin erklärt, dass die Danaos-Töchter tatsächlich ursprünglich aus Argos stammten. Denn ihr Stammbaum lässt sich zurückverfolgen bis zur Beziehung zwischen Zeus und Io, die ehemals in Argos begann.

Io wurde dort von Hera, der Frau des Zeus, aus Eifersucht in eine Kuh verwandelt; danach ließ Hera Io von einer Bremse verfolgen, woraufhin Io bis ins Land des Nils getrieben wurde. Zeus aber, in einen Stier verwandelt, berührte Io – und daraus entstand Epaphos, der Urahn der Danaos-Töchter.

Als Pelasgos fragt, worin der Schutz besteht, um den die Danaos-Töchter bitten, erklären diese, dass sie vor der Hochzeit fliehen, die einer jeden von ihnen zu Hause mit den Söhnen des Aigyptos droht.

Pelasgos, der den drohenden Krieg mit den Söhnen des Aigyptos fürchtet, erklärt, dass er das Schutzflehen der Danaos-Töchter nicht allein entscheiden will – er will dazu sein...