In diesem Spiegelgebirge gibt es vor Selbstreflexionen kein Entrinnen. Aber das war ja auch die Idee dahinter: „Die Idee war tatsächlich, was über uns rauszufinden, über uns zusammen, und nicht jeder über sich selber alleine wieder.“ Zu diesem Zweck sind die fünf Freunde (Banafshe Hourmazdi, Anne Kulbatzki, Nele Stuhler, Anton Weil und Max Hegewald) also aufgebrochen, ihr Camp auf dem Mount Amici aufzuschlagen. Der besteht im Ballhaus Ost aus einer Reihe zackiger Pappaufsteller mit Glitzerfolie und wird von den Performern eingangs mit geschnürtem Rucksack und fröhlichstem Frühtau-zu-Berge-Elan umrundet.
Wobei die Irritationen in diesem Zeltlager zur inneren Einkehr nicht lange auf sich warten lassen. Nicht nur ist der Waldboden mit Nadeln der ekligen Sorte übersät, die Gruppe hat auch weder Essen noch Bargeld noch Kaugummi dabei. Tante Funny und Onkel Quentin sind entgegen ihrer Ankündigung nicht aufgetaucht. Und es herrscht tendenziell Dissens über den erhofften Verlauf der Reise. Geht es darum, gemeinsam Abenteuer zu erleben? Oder genügt die Begegnung auf Augenhöhe? „Wir wissen ja aus den letzten Jahren, dass Freundschaft gleichgewichtete Wert- schätzung der ganzen Person ausdrückt und damit Offenheit, Empathie, Toleranz und Autonomie in Abgrenzung zu Prinzipien der Fragmentierung, Konkurrenz, Intoleranz und Macht akzentuiert“, analysiert Timmy, der Hund, in einem...