13.2.1 Den Partner unterstützen
Erschienen in: Improvisationstheater – Die Grundlagen (10/2018)
Um großzügig zu sein, genügt es nicht, über die Fehler des anderen hinwegzusehen. Wir brauchen als Impro-Spieler vielmehr eine aktive, spielerische Haltung zu dem, was unser Partner macht. Wenn wir diese spielerische Haltung erreicht haben, dann gibt es keine Fehler mehr. Dann ist alles, was unser Partner macht, ein Angebot, eine Aufforderung zum Spielen.
Aber wie kommen wir zu dieser Haltung? Um seine Schüler zu trainieren, sogar aus der Verneinung etwas Konstruktives zu gestalten, erfand Keith Johnstone das Spiel „Einer blockiert“. Ein Spieler blockiert aktiv sämtliche Angebote seines Partners, der die Aufgabe hat, trotzdem eine gute Szene daraus zu machen.
Spiel: Einer blockiert
A: „Hallo Papa! Schön, dass du endlich nach Hause kommst.“
B: „Ich bin nicht Ihr Vater.“
A: „Richtig, Herr Brandt, ich habe mich durch unser langes Zusammenwohnen und Ihre weisen Ratschläge so an Sie gewöhnt, dass Sie für mich wie ein Vater sind.“
B: „Wovon reden Sie? Wir wohnen nicht zusammen.“
A: „Das ist wahr. Diese Gefängniszelle ist für wahr kein Platz zum Wohnen. Wie sieht’s nun aus mit Ihrem Ausbruchsplan?“
B: „Ich will überhaupt nicht ausbrechen.“
A: „Genau, Papa, sorry, ich meine: Chef. Wir wollten ja der Tarnung halber das Wort ‚Ausbruch‘ nicht mehr verwenden. Ups,...