Theater der Zeit

Improvisationstheater

Die Grundlagen

280 Druckseiten, 148 Beiträge, Ausgabe kaufen

Assoziationen: Dan Richter

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Vorwort

Dies ist das erste Buch der auf zwölf Bände angelegten Reihe Improvisationstheater. Es richtet sich an Anfänger, an fortgeschrittene Impro-Spieler und Improvisations-Lehrer. Wir werden die Grundlagen des gemeinsamen theatralen Improvisierens erkunden: Wie erlangen wir beim spontanen Erschaffen von Szenen Freiheit, Freude und Eleganz? Obwohl ich hier einige Spiele, Übungen und Formate beschreibe, ist dieses Buch keine Trick-Kiste. Um Improtheater zu lernen, braucht man ein offenes Herz, aber auch Geduld und Übung. Mit dem Titel „Die Grundlagen“ ist also nicht allein die Anfängerpraxis des Improvisierens gemeint, sondern die grundlegenden Haltungen, auf die sich Improtheater-Spieler immer wieder besinnen müssen, wenn sie nicht steckenbleiben, sondern sich stetig weiterentwickeln wollen. Ich wünsche mir, dass dieses Buch die Leser inspiriert, Neues zu wagen, Ängste hinter …

1 WARUM SPIELEN WIR IMPROTHEATER?

1.1 Der Genuss des Publikums

Impro-Spieler machen sich oft Gedanken darüber, was „das“ Publikum sehen will, was es braucht oder was es fordert. Vielleicht ist hier mal ein Perspektivwechsel fällig: Was bereitet denn uns Impro-Spielern …

von Dan Richter

1.2 Freiheit und Bildung des Spielers

Wenn die Zuschauer es genießen, dem fließend-synchronen Entstehen von Text, Schauspiel und Inszenierung zuzusehen, so gilt dasselbe für die Spieler selbst, nur eben auf der Seite des Schaffens. Ein Schriftsteller …

von Dan Richter

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1.4 Synchronisierte Kreativität

Improtheater ist nicht die einzige Form der improvisierten Künste. Letztlich liegt jeder Kunst ein Stück Improvisation zugrunde. Jeder Künstler steht erst einmal vor dem Nichts – dem unbehauenen Stein, der …

von Dan Richter

1.5 Interaktion mit dem Publikum

Improvisationstheater ist heute fast immer interaktiv. Offensichtlich wird dies, wenn die Schauspieler das Publikum nach Vorschlägen oder Vorgaben für eine Szene fragen: Die „vierte Wand“ wird gebrochen. In dieser Situation …

von Dan Richter

2 SEI MUTIG

2.1 Scheiter heiter

Unser Alltag ist von einem seltsamen binären Code geprägt – dem Dualismus von Falsch und Richtig. Diese Prägung fängt bei der Kindeserziehung an und setzt sich später in der Arbeitswelt …

von Dan Richter

2.2 Die Falle der Selbst-Etikettierung

„Ich kann nicht singen.“ „Ich assoziiere nun mal etwas langsamer.“ „Im Storytelling bin ich eher schlecht.“ Wer hat nicht schon mal diesen oder ähnliche Sätze gehört? Das Problem ist, dass …

von Dan Richter

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2.4 Freiheit vor dem Urteil anderer

Die Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen (also das Lampenfieber), gilt im Buddhismus als eine der fünf großen Ängste.11 Sie ist im Prinzip nachvollziehbar: Wir setzen uns dem Urteil anderer …

von Dan Richter

2.5 Wabi Sabi

Im japanischen Zen gibt es das ästhetische Konzept Wabi Sabi, das sich an der Wertschätzung des Unperfekten orientiert. Natur kennt keine Perfektion. Alles ist vergänglich, alles ist im Prozess. Diese …

von Dan Richter

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2.6.2 Die Angst vorm Urteil des Publikums

Der Vergleich mit den Mitspielern Die Show ist vorbei. Das Publikum klatscht begeistert. Verbeugung des Ensembles. Der Applaus brandet noch einmal auf. Dann der Applaus für die einzelnen Spieler. Tom …

von Dan Richter

2.6.3 Die Angst, nicht weiterzuwissen

Fast scheint die Angst, nicht weiterzuwissen rational. Schließlich stellen sich die Spieler ohne Text auf die Bühne! Einfach so entsteht, ohne dass sie sich abgesprochen hätten, eine Szene. Manchmal fragt …

von Dan Richter

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2.6.4 Die Angst vor Veränderung

Du spielst in einer erfolgreichen Impro-Gruppe. Eure Shows sind gut besucht, die Qualität eurer Aufführungen wird allenthalben gelobt. Und da schlägt ein Spieler der Gruppe eine Veränderung vor: Ein neues …

von Dan Richter

2.7 Die Kanäle der Angst

Angst sucht sich auf der Bühne ihre Kanäle. Sie kommt selten als pure Angst daher, manchmal spüren wir sie nicht einmal. Denn meist tritt sie maskiert auf. Blockieren Angst offenbart …

von Dan Richter

2.8 Wie überwinden wir unsere Angst?

Hier kommen nun die vier Super-Tricks, mit denen du innerhalb einer Woche all deine Ängste für immer besiegen wirst. April-April! Wenn es nur so schnell ginge! Angstabbau will gelernt sein. …

von Dan Richter

2.8.1 Pfeifen im Walde

Der Boxer Muhammad Ali pflegte seine Gegner mit frechen Sprüchen und Beleidigungen einzuschüchtern, wodurch er die psychologische Kriegsführung ins Boxen einführte. Aber viele vermuten, dass der wichtigste Gegner, den er …

von Dan Richter

2.8.2 Folge der Furcht

Auf der Bühne kann Angst ein guter Kompass sein. Das klingt paradox? Schon möglich. Aber es ergibt Sinn, wenn wir es uns umgekehrt vorstellen: Szenen, bei denen die Improvisierer auf …

von Dan Richter

2.8.3 Sich dem Moment hingeben

Die Zukunft zu planen ist eine wesentlich menschliche Fähigkeit. Sie spielt uns aber einen Streich, wenn sie uns davon abhält, das zu erfassen, was gerade stattfindet. Angst führt bei vielen …

von Dan Richter

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2.8.4 Training

Im Kinderbuch Der kleine Angsthase von Elizabeth Shaw rät Onkel Heinrich dem ängstlichen Hasen-Protagonisten: „Du musst deine Angst überwinden. Sei einfach nicht mehr ängstlich.“ So wenig wie der Hasen-Onkel kann …

von Dan Richter

2.8.5 Mut zu Neuem

Improtheater hat etwas Befreiendes. Fast jeder, der einen halbwegs anständigen Impro-Workshop mitgemacht hat, bestätigt das. Wir verlieren schon durch die Praxis des Improvisierens eine ganze Reihe von Ängsten. Diesen Schwung …

von Dan Richter

2.8.6 Hab Spaß

Mit Improtheater wird man nicht gerade reich. Der Ruhm, den man im Improtheater ernten kann, ist in der Regel auf eine sehr überschaubare Subkultur beschränkt. Also warum macht man das …

von Dan Richter

3 HÖR ZU

3.1 Hör deinem Partner zu

Dem Partner zuhören? Diese Aufforderung klingt vielleicht fast ein bisschen banal. Wohl jeder Impro-Spieler glaubt, seinem Partner zuzuhören. Die wenigsten tun es wirklich. Ich weiß, viele Leser werden nun denken, …

von Dan Richter

3.2 Hör dir selbst zu

Wenn ich Schülern rate, sich selbst zuzuhören, ernte ich manchmal unverständliche Blicke: „Wie kann man sich denn nicht zuhören?“ „Wenn du dir selbst zugehört hast, wie kann es dann sein, …

von Dan Richter

3.3 Hör auf den Sinn

Die einfachste Sinn-Ebene ist die der Wörter und Wortzusammenhänge auf einer Fakten-Ebene. Wenn unser Protagonist auf einem Esel reitet, dann ist es ein Esel, kein Pferd und kein Kamel. Der …

von Dan Richter

3.4 Höre auf das Spiel-Angebot

Ich habe es im Kommentar zur Shakespeare-Szene bereits erwähnt: Wenn wir mit allen Sinnen wahrnehmen, dann „lesen“ wir nicht nur die Wörter, die Sinnzusammenhänge und das szenischdramatische Angebot unseres Partners, …

von Dan Richter

3.5 Erinnern und Wiedereinführen

Handlungsmotive, Namen von Orten, kleine Gegenstände, geäußerte Gedanken und sonstige Details muss man sich ebenso merken wie die Namen von Personen Alles ist unser Material. Mit allem können wir spielen. …

von Dan Richter

4 AKZEPTIERE

4.1 Akzeptieren als Grundhaltung

Wenn es etwas gibt, auf das sich alle Improtheater-Spieler irgendwo auf dieser Welt einigen können, dann ist es die oft als Regel formulierte Aufforderung – Akzeptiere! Der Grundgedanke dabei ist …

von Dan Richter

4.2 Akzeptiere das szenische Angebot

Wenn wir im Improtheater vom „Akzeptieren“ reden, meinen wir üblicherweise: Das freudige Aufnehmen dessen, was unsere Partner in die Szene einbringen, nämlich das Angebot. Die Grundzüge davon haben wir bereits …

von Dan Richter

4.3.1 Akzeptiere deine Ideen und Impulse

Solange du einigermaßen wach bist, wird dir immer etwas einfallen. Unser Problem ist nicht, dass uns nichts einfällt, sondern dass wir unseren Ideen und Assoziationen nicht vertrauen. Wir fürchten, dass …

von Dan Richter

4.3.2 Akzeptiere deine Persönlichkeit

Sich selbst zu akzeptieren, betrifft nicht nur die Ideen und Inhalte, die wir produzieren. Wir müssen auch unsere eigenen Fähigkeiten umarmen und Begrenzungen hinnehmen, die wir mit auf die Bühne …

von Dan Richter

4.4 Akzeptiere deine Partner

Im Grunde gilt für unsere Partner dasselbe wie für uns selbst: Wir können uns ihre Stärken und Schwächen nicht aussuchen. Wir haben die Partner, die wir haben. Wir können uns …

von Dan Richter

4.5 Akzeptiere das Spiel

Allmählich schält sich heraus, was generell hinter der Forderung des Akzeptierens liegt: Akzeptiere das Spiel, das in der Luft liegt! Wenn das Spiel heißt „Mutter und Sohn gehen an den …

von Dan Richter

4.6 Akzeptiere die Situation

Nicht nur für Impro-Spieler, überhaupt für jeden, der irgendwann irgendwo auf der Bühne steht, gibt es Situationen, in denen man vor Verzweiflung schreien könnte: •Ein Scheinwerfer fällt aus. •Das Publikum …

von Dan Richter

4.7 Akzeptiere die Gruppe

Was ich zum Thema „Mitspieler akzeptieren“ sagte, gilt in einem allgemeineren Sinne auch für die eigene Improgruppe. Jede Gruppe ist, wie wir wissen, größer als die Summe ihrer Teile. Gruppen …

von Dan Richter

4.8 Akzeptiere das Leben

Manche Impro-Spieler strahlen eine Aura aus, als hätten sie vom Kelch der Weisheit getrunken. Sie sind in der Lage, die Lehren, die man aus der Praxis des Improtheaters zieht, auf …

von Dan Richter

5 FÜGE HINZU

5.1 Assoziieren

Wenn wir uns kollektive Improvisation als den Bau eines Turmes vorstellen, so legen wir immer abwechselnd Steine aufeinander, die gerade zur Hand sind. Wir akzeptieren das bereits Erschaffene und fügen …

von Dan Richter

5.2 Prototypen und Klischees

Jeder hat seine eigenen Assoziationsklischees. Und dazu kommen noch die allgemeinen, von allen geteilten Klischees, die Teil unseres psycho-kulturellen Gedächtnisses sind: Wir neigen dazu, in semantischen Prototypen zu assoziieren: Nenne …

von Dan Richter

5.4 Körperlich-affektives Assoziieren

So sinnvoll und erleichternd es ist, beim Assoziieren auf die eigenen Erfahrungen zuzugreifen oder sich dabei auf Ähnliches zu besinnen, so wenig hilft uns diese Technik, wenn wir rasch Inhalt …

von Dan Richter

6. Behaupte

6. Behaupte

Es ist schon ein wahnsinnig anmutendes Unterfangen: Man betritt die Bühne und hat nicht die geringste Ahnung, wovon die Szene handeln wird. •Wird man nicht auf dem Schlauch stehen, wenn …

von Dan Richter

6.3 Behaupten und Authentizität

Wenn wir vom Behaupten reden, geht es natürlich vor allem um ein Sich-selbst-Behaupten. Behaupten ist die Technik, um sich aus dem Feld der Angst herauszukatapultieren. Die Amerikaner haben hier den …

6.4 Bricolage

Improvisation hat im alltäglichen Sprachgebrauch noch eine weitere Bedeutungsschattierung: Sich mit dem zu behelfen, was gerade zur Hand ist. So galten die Ostdeutschen zu den Zeiten der DDR, als Mangel …

6.5 Behaupten in der Szene

Als Improvisierer wissen wir natürlich nicht, was für eine Szene als nächstes gespielt wird – wir kennen nicht das Setting und schon gar nicht den Verlauf. Die Frage ist nur, …

6.6 Resonanz

Wenn man in eine Gitarre singt, bringt man ihre Saiten zum Klingen. Je voller der gesungene Ton ist, umso stärker ist die Resonanz und umso mehr Saiten schwingen mit. Anstrengung …

7. Spiele1

7.1 Verspieltheit

Vor einiger Zeit besuchte ich den Improvisations-Philosophen und Musiker Stephen Nachmanovitch48 in Virginia. Nach einem Spaziergang drückte er mir seine neuste Anschaffung in die Hand: Einen Kaossilator, ein kleines kurioses …

7. Spiele!

7.2 Spiele mit der Figur!

Für einen Schauspieler ist das Spielen mit der Figur praktisch die Job-Beschreibung. Tatsächlich wird das im Improtheater erstaunlich oft vergessen. Oft lassen sich Impro-Spieler von äußeren Dingen wie dem Story-Plot, …

7.3 Spiele mit Rhythmus!

Das Spiel mit dem Rhythmus halte ich für eine der wichtigsten Fähigkeiten des Improvisierers. Leider wird auf diese Fähigkeit beim Training der Improvisation derzeit wenig wertgelegt. Wenn Zuschauer im Improtheater …

7.3.1 Spiele mit Sprachrhythmus

Klassische Dramatiker wie Shakespeare und Schiller, aber auch modernere wie Brecht und Beckett bieten hier vergnügliches Studienmaterial. Entscheidend ist, dass wir uns vom alltäglichen Smalltalk verabschieden und uns an einer …

7.3.2 Spiele mit dem Rhythmus der Bewegung

Physisches Theater lebt vom Spiel mit den Körpern im Raum. Das heißt, wir können mit dem Bewegungstempo und mit Pausen spielen. Zum Beispiel werden in Sitcoms die Darsteller beim Dreh …

7.3.3 Spiele mit dem Rhythmus in und zwischen Szenen

Ruhige Szenen können sich mit schnellen abwechseln, schwere mit leichten. Das gilt nicht nur für improvisierte Storys, die sich aus mehreren Szenen zusammensetzen, sondern auch bei Formaten wie Theatersport. Wenn …

7.4 Spiele mit Raum!

Laien, die über Improvisationstheater ihre ersten praktischen Theatererfahrungen machen, bringen durchaus darstellerische und musikalische (rhythmische) Fähigkeiten mit. Aber oftmals sind sie es nicht gewohnt, den Raum als Spiel-Element zu nutzen. …

7.5 Spiele mit Sinn und Bedeutung!

Theater ist, selbst in seinen simpelsten Formen, eine Metapher. Als Zuschauer können wir gar nicht anders als das Theatrale symbolisch zu verstehen. Das mag etwas hochgestochen klingen. „Was soll ich …

7.6 Spiele mit Sprache!

Gewinne ein Gefühl für Sprache! Wie geht das am besten? In dem man selber mit Sprache spielt. Schon kleine Kinder, die sprechen lernen, finden Gefallen an Wortspielen. Und würden sie …

7.7 Spiele das Spiel!

Die Aufforderung „Spiele das Spiel!“ mag tautologisch klingen, ist sie aber nicht. Denn bisweilen liegt die Versuchung nahe, das Spiel zu brechen oder zu „verbessern“, sich über das Spiel zu …

7.8 Temenos

Jedes Spiel hat seine Zeit und seinen Ort. Der Ort des Spiels gleicht dem Temenos im antiken Griechenland, dem abgegrenzten Stück Land, das rituellen Kulten vorbehalten war. Vor dem Ritual …

7.9 Die Umpro-Haltung in anderen Bereichen

Fast jeder, der eine Weile Impro spielt, und sei es auch nur für ein paar Wochen in einem Workshop, nimmt das als große Bereicherung fürs Leben wahr. Und doch leiden …

8. Sei im Moment

8. Sei im Moment

Einfache Meditation Sitze ruhig. Schließe die Augen. Achte auf deinen Atem. Auf nichts als auf deinen Atem. „Ich atme ein, indem ich einatme. Ich atme aus, indem ich ausatme.“ Wenn …

von Dan Richter

8.1 Achtsamkeit und Wachsamkeit

Auf der Bühne stehen wir meistens nicht alleine. Unsere Spielpartner sagen Sätze, die wir nicht erwarten, die uns also irritieren können und sollen und auf die wir auch noch reagieren …

8.2 Nicht vorausdenken

Planen zu können ist eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften. Wenn wir die Zukunft nicht in unser Leben einbeziehen, würden wir nicht unsere Zähne putzen, wir würden keine Versicherung abschließen und …

8.3 Vergangenheit als Teil des Moments

Wenn wir sagen, dass wir beim Im-Moment-Sein das Planen und Vorausdenken ausblenden wollen, wie steht es dann eigentlich mit der Vergangenheit? Sollen wir sie ebenso wie die Zukunft ausblenden? Einerseits …

9. Liebe das Unbekannte

9. Liebe das Unbekannte

Es ist schon eine verzwickte Angelegenheit. Der Mensch fürchtet sich am meisten vor dem, was er nicht kennt – dem Unbekannten. Aber gleichzeitig ist in unser genetisches Programm auch die …

von Dan Richter

9.1 das Unbekannte in der Szene

Die Angst vor dem Unbekannten zeigt sich in einer typischen Szene etwa so: Ein Pärchen findet nachts nach einer Autopanne eine unheimliche Villa. Sie betrachten sie, laufen um sie herum, …

9.3 Unbekannte Muster

Was auf der persönlichen Ebene das Schauspiel ist, sind bei Gruppen die Szenen. Wenn man eine Weile Improtheater spielt, merkt man bald, dass es szenische Muster gibt, die immer wieder …

9.2 Unbekannte Charaktere

Die meisten Impro-Schauspieler sind auf zirka sechs bis acht Charaktere festgelegt: Je einen positiven und einen negativen Hochoder Tiefstatus. Dazu kommen noch eine Handvoll LieblingsCharaktere und der Rest sind mehr …

9.4 Offenheit für unbekannte Formen und Einflüsse

In den ersten Jahren meines Improtheater-Schaffens hielt ich die Beschäftigung mit Genres und Stilen für eine nette kleine Extravaganz, ein Bonbon für den Zuschauer, eine kleine manchmal ins Prahlerische neigende …

10. Gib vollen Einsatz

10.1 Voller Einsatz als Grundhaltung

Improvisation ist Arbeit. Aber Improvisation ist nicht Abarbeiten. Wenn wir im Improtheater an einen Punkt kommen, an dem wir merken, dass wir uns nur noch mit halber Kraft unserer Aufgabe …

10.2 Nutze deine körperlichen Fähigkeiten

Da Theater eine physische Kunst ist, müssen wir unsere Körper permanent einsetzen. Wir nutzen unseren Körper, wenn wir •unsere Charaktere physisch anlegen, •den ganzen Körper in die Emotionalität einbeziehen, •Pantomime …

10.3 Nutze deine geistigen Fähigkeiten

Wie wir im Kapitel Behaupte gesehen haben, sind wir im Improtheater in der Lage, selbst größere Wissenslücken zu überspielen. Wir können Namen tansanischer Kleinstädte oder Bezeichnungen chemischer Verbindungen erfinden, wir …

10.4 Kompromisse

Zu künstlerischen Kompromissen gibt es für die Bühne eine einfache Faustregel: Macht keine! Mit vollem Einsatz zu spielen bedeutet nämlich auch, den Mut zu haben, die Konsequenz der Szene oder …

10.5 Über-Engagement

Nun gibt es Spieler, die wunderbare Figuren spielen, ihren Mitspielern zuhören, einen Sinn für gute Storys haben und auch hinter der Bühne angenehme Zeitgenossen sind. Aber trotzdem zögert man, mit …

11. Lass dich verändern

11. Lass dich verändern

Veränderung ist der Kern von Geschichten. Charaktere verändern sich emotional, sie verändern ihre Sicht auf die Dinge, sie verändern ihre Verhaltensweisen, sie gewinnen oder verlieren. Jede Szene, die wir improvisieren, …

von Dan Richter

11.1 Emotionale Veränderung

Manche Angebote sind dermaßen bedeutungsvoll, dass als Reaktion vom Gegenüber eine emotionale Veränderung stattfinden muss. •Jede Art von Geständnis ruft nach einer Veränderung. Dabei ist es relativ unabhängig, ob das …

11.3 Statusveränderung

Status beschreibt im Wesentlichen ein subtiles Dominanz- und Unterwerfungsverhältnis zweier Figuren.74 Die Umkehrung dieses Verhältnisses ist eine bemerkenswerte Veränderung, die in einer Szene beeindruckt. Der Wechsel von Hoch- zu Tiefstatus …

11.2 Räumliche Veränderung

In der ersten Szene des Films Der Pate bittet der Bestattungsunternehmer Bonasera den Mafia-Boss Don Corleone darum, seine Tochter zu rächen. Der Don ist beleidigt, dass dieser sich erst jetzt …

11.4 Wandel und Wechsel

Allmähliche Veränderung nennen wir Wandel. Abrupte Veränderung nennen wir Wechsel.75 Sehen wir uns ein Beispiel für den Wandel an: Karsten (schluchzt heftig): „Sie hätten mich doch wenigstens vorher warnen können.“ …

11.5 Loslassen

Vor einigen Jahren beobachtete ich an der polnischen Ostseeküste und ein deutsches und ein polnisches Kind, die gemeinsam eine Sandburg bauten, ohne dass das eine die Sprache des anderen kannte. …

12. Sei spezifisch

12.2 Spezifik umsetzen

Der Schlüssel fürs Spezifische ist die Liebe zum Detail. Eine große Szene lebt durch die kleinen Gesten, die Genauigkeit der Handlungen, die kleinen Eigenschaften der Figuren.

12.2.1 Dinge und Personen benennen

A: Nehmen Sie Platz. B: Danke, Chef. A: Sie wissen, unsere Firma kann solche Regelverstöße nicht dulden. B: Ich war mir dieser Regel in dem Moment nicht bewusst. A: Sie …

12.2.2 Baue deinen Alltag ein

Es beginnt mit den täglichen Handlungen und den uns umgebenden Gegenständen, die auf der Bühne immer wieder eine Rolle spielen: Schließe die Wohnungstür nicht so auf, wie maneine Wohnungstür aufschließt, …

12.2.3 Charaktere außerhalb des Klischees

Manche Figuren sind durch die erlebte Wirklichkeit und durch kulturelle Wiederholung dermaßen in unser Gedächtnis gefräst, dass sie zum Klischee geformt wurden, dem man nur schwer entweichen kann: Die besorgte …

13. Miteinander

13. Miteinander

Fast jeder, der die Welt des Improvisationstheaters betritt, empfindet in den ersten Wochen und Monaten eine Öffnung: Kreativität ist plötzlich in Ausmaßen möglich, die man bei sich selbst kaum vermutet …

von Dan Richter

13.1 Kontrolle aufgeben

Angst vor Kontrollverlust ist eine der Ängste, mit denen man sich als Homo Sapiens herumzuschlagen hat. Ein Teil unseres Erwachsenwerdens besteht darin, dass wir uns von der Fremdbestimmung unserer Eltern, …

13.1.1 Spielen statt Kommandieren

Szene 1 A gräbt um. B: „Was machen Sie denn da? Hören Sie auf, meinen Garten zu verunstalten!“ Szene 2 A gräbt um. B: „Ach Schatz, musst du jetzt schon …

13.1.2 Sich von Ideen lösen

Wenn wir als Spieler im Off eine Szene von zwei Mitspielern beobachten, gleichen wir Zuschauern, die jederzeit auf der Bühne benötigt werden könnten. Allerdings sind Zuschauer in der Regel entspannter, …

13.1.3 Den Stein weit wegwerfen

Szene Vera und Anke in einem Eiscafé. Anke: Vera, ich möchte, dass du mir hilfst. Vera: Ja, Anke, für dich tue ich alles. Anke: Ich glaube, mein Mann betrügt mich. …

13.2.1 Den Partner unterstützen

Um großzügig zu sein, genügt es nicht, über die Fehler des anderen hinwegzusehen. Wir brauchen als Impro-Spieler vielmehr eine aktive, spielerische Haltung zu dem, was unser Partner macht. Wenn wir …

13.2 Großzügigkeit

Wir wissen, dass Improvisation fehlerbehaftet ist. Ich mache Fehler, du machst Fehler, und zwischendurch werden wir uns obendrein missverstehen. Selbst den besten Impro-Spielern unterlaufen grundlegende Impro-Sünden: Da wird blockiert, genörgelt, …

13.2.2 Großzügigkeit und Wohlwollen

Ein Spiel wie „Impro-Terror“ ist rasch gespielt und schnell vorbei. Entscheidend ist, dass wir den Übungswert dieses Spiels auf unser gesamtes Impro-Leben übertragen – in jede Szene, jede Show, jedes …

13.2.3 Sich um sich selber kümmern

Einige Impro-Grundregeln zum Umgang mit den Mitspielern haben sich in den letzten Jahrzehnten als knackige Mantras verselbständigt: •„Unterstütze deinen Partner!“ •„Lass deinen Partner gut aussehen!“ •„Nimm die Angebote deines Partners …

13.2.4 Die Perspektive des Gegenübers

Um großzügig spielen zu können und um den Partner zu unterstützen, müssen wir in der Lage sein, immer wieder die eigene Spielperspektive zu verändern, indem wir die Perspektive unserer Spielpartner …

13.3 Führen und Folgen

Impro-Spieler, die in Stress geraten, reagieren sie prinzipiell mit zwei extremen Verhaltensweisen: Entweder sie dominieren die Szene oder sie ziehen sich zurück. Wenn man die eigenen Reflexe kennt, kann man …

14. Urteilen

14. Urteilen

Im Prozess des Improvisierens wirken, vereinfacht gesagt, zwei Geisteszustände – das freie, impulsive Assoziieren und die Analyse. Der analytische Verstand hört zu und wählt aus, formt und sortiert, was die …

von Dan Richter

14.1 Weitgehende Urteilsfreiheit

Der erste Schritt, sich vom zu viel Urteilen zu lösen, besteht darin, sich überhaupt vom Urteilen zu lösen. Wenn wir aktiv und heiter die Szene betrachten, in der wir involviert …

14.2 Bewertungslosigkeit gegenüber Mitspielern

Wie willst du achtsam und spielerisch mit den Angeboten deiner Mitspieler umgehen, wenn du sie einteilst in „gut“ oder „schlecht“? Bewertungslosigkeit ist ein zentraler Bestandteil vieler Meditations-Übungen, und zwar aus …

14.3 Bewertungsfreiheit gegenüber sich selbst

Einige Impro-Spieler stellen sich ein Bein, indem sie sich permanent selbst überwachen und dabei ihre Handlungen oder Ideen in gut oder schlecht einteilen. Natürlich brauchen wir als Schauspieler ein gewisses …

14.4 Mildes Urteilen beim Spiel

Dennoch gibt es eine Form des prozess-orientierten Bewertens, das uns während des Spielens selbst helfen kann. Es ist dieses kleine Gefühl des Oh-ja. Man spielt eine Szene und währenddessen läuft …

14.5 Bewertbarkeit der Improvisation

Heißt Bewertungslosigkeit nun, dass Improvisation überhaupt nicht bewertbar ist? Tatsächlich gibt es Spieler, die diese Position vertreten. Ich denke aber, dass Improvisationstheater durchaus bewertet werden kann und sollte. Nicht nur …

15. Flow

15.1 Produkt oder Prozess

Als ich neun Jahre alt war, spielte ich manchmal am Sonntagmorgen mit meiner vierjährigen Schwester Freibeuter Klaus Störtebeker und Gödeke Michels. Während unsere Eltern schliefen, plünderten wir die Paläste der …

15.2 Eins werden

Eine der einfachsten und grundlegenden Improvisations-Übungen, um leicht in den Flow zu kommen, ist das Spiegeln. Übung: Spiegeln Zwei Spieler stehen sich gegenüber. Einer führt, der andere spiegelt sämtliche Bewegungen. …

15.3 Offensichtlich oder originell?

ines der größten Missverständnisse im Improtheater besteht darin, dass Improvisierer von Zuschauern für ihre großartigen Ideen gelobt werden. Schlimmer als dieses Missverständnis sind nur noch Improvisierer, die selber so denken …

16. Komik, Ernst und Humor

16.1 Impro-Komik und Situationskomik

Improvisationstheater ist momentan zu achtzig Prozent komisch, zu zehn Prozent versucht es, komisch zu sein und zu zehn Prozent ist es improvisiertes Drama, dem fast immer eine gehörige Portion komische …

16.2 Gagging

Unter Gagging verstehen wir im Improtheater das Einbauen eines Gags, der die Szene bzw. die Figur bricht. Der Glaube, auf der Bühne witzig sein zu müssen, führt dazu, dass manche …

16.4 Humor

Humor ist die heitere Gelassenheit gegenüber Missgeschicken. Das Scheitern heiter zu nehmen, ist, wie wir schon gesehen haben, eine Kernfähigkeit des Impro-Spielers. Das heißt also: Wenn wir Improtheater von dieser …

17. Dilettantismus und Eleganz

17.1 Hey! Ho! Let's Go!

In den siebziger Jahren machte die Popmusik einen gewaltigen künstlerischen Sprung. Instrumentalisten mussten den Vergleich mit ihren klassischen Kollegen nicht mehr scheuen. Die Massen blickten begeistert auf zu den Meistern …

17.2 Absichtlich schlecht spielen

Wir brauchen also, um Improtheater zu spielen, den Mut, Szenen und Charaktere mit teilweise groben Strichen darzustellen. Das manchmal unterschwellige, manchmal explizite Versprechen „Wir spielen alles“ legt die Latte aber …

17.3 Eleganz

Wenn Improtheater als Kunst ohne einen Schuss Dilettantismus kaum überleben kann, ist dann Eleganz überhaupt möglich? In der Improvisation werden wir schließlich nicht nur mit unseren eigenen Unzulänglichkeiten und Fehlern …

18. Die Bühne gehört uns

18.1 Nehmt die Bühne in Besitz

Um uns selbst zu befreien, müssen wir die Bühne ausnutzen. Sie muss uns mehr sein als lediglich eine etwas erhöhte Spielfläche. Um dies zu erreichen, müssen wir uns unter anderem …

18.2 Unsere Inhalte, unsere Formen

Wenn sich ein unvoreingenommener Zuschauer heute Improvisationstheater anschaut, wird er vielleicht mit Überraschung feststellen, wie sehr sich die Shows doch ähneln. Ob in Berlin, Bielefeld oder Boston – Improtheater wird …

19. Alles ist Inspiration

19.1.1 Film

Momentan nehmen Filme (und zunehmend auch TV-Serien) den größten externen künstlerischen Einfluss auf Improvisationstheater. Das ist kein Wunder: In Filmen konzentriert sich heutzutage die größte Kollaboration von Künstlern: Autoren, Regisseure, …

19.1 Kunst

Ich halte ein Mindestmaß an künstlerischem Interesse für essentiell, wenn man selber künstlerisch aktiv ist. Andere Improtheater wahrzunehmen und von ihnen zu lernen, ist gewiss hilfreich, aber um uns selbst …

19.1.2 Literatur

Lyrik Im Improvisationstheater finden wir viele gute Schauspieler und viele Spieler mit gutem Sinn für Storys. Aber nur selten finden wir Poeten. Dabei glaube ich nicht einmal, dass Impro-Spielern für …

19.1.3 Performance-Kunst

Performance-Kunst ist zurzeit noch die verschollene Cousine des Improtheaters. Sie ist in derselben Zeit populär geworden und arbeitet ebenfalls intensiv mit dem Verhältnis zwischen Akteur und Publikum. Charakteristisch ist hier, …

19.1.4 Weitere Kunstformen

Künstler sollten sich nie in ihrem eigenen Feld einigeln. Zwar gehen die wichtigsten Impulse für die Entwicklung des Improtheaters von den mit ihm verwandten – also den darstellenden und erzählenden …

19.1.5 Improtheater

Und natürlich sollte man sich immer wieder auch Improtheater anschauen. Als Anfänger kann man natürlich davon nicht genug bekommen: Wie ziehen andere Gruppen ihre Shows auf? Wie gehen andere Spieler …

19.2 Popkultur

Popkultur ist inzwischen dermaßen ausdifferenziert, dass nicht einmal innerhalb eines Generationenjahrgangs ein Mainstream auszumachen ist. Sie ist per definitionem flüchtig, und nur Weniges bleibt erhalten. Aber ich rate dennoch dazu, …

19.3 Alltag

Für Impro-Spieler sind die Alltagswelt und die Impro-Welt oft voneinander entkoppelt: Für sie ist der Alltag das Normale, das Unspektakuläre, während im Improtheater eine eigene verrückte Welt entsteht. Ich denke, …

19.4 Politik und Wissenschaft

Als Impro-Spieler sind wir nicht nur Schauspieler, sondern auch Verfasser unserer Szenen. Wie informiert unsere Charaktere miteinander sprechen, wie gebildet sie sind, hat auch mit unserer eigenen Bildung zu tun. …

19.5 Aus der Leere

So wichtig es ist, Einflüsse aus Kunst, Politik, Wissenschaft und Alltag aufzunehmen, so dürfen wir als Künstler auch nicht vergessen, in uns selbst zu lauschen. Es genügt nicht, sich die …

20. Regeln

20.1 Impro-Regeln

von Dan Richter

Wenn man anfängt Improvisationstheater zu lernen, wird man meistens mit ein paar Regeln konfrontiert, die in ihrer Funktionsweise faszinierend sind, wenn man sie beachtet, zum Beispiel: „Sag einfach Ja.“ Wir …

20.2 Spielregeln

Eine der großen Leistungen Keith Johnstones und Viola Spolins besteht darin, Impro-Anfängern ein Set an einfachen Spielen geliefert zu haben, die es ihnen ermöglichen, mit relativ wenig Erfahrung unterhaltsame kleine …

20.2.1 Regelknappheit

Die besten Impro-Spiele sind also in ihrer Grenzziehung so konzipiert, dass sie unsere Kreativität freisetzen.108 Sie stellen sich uns in den Weg, damit wir uns selbst nicht im Weg stehen. …

20.2.2 Regeln in Genres

In Langformen und Genres funktionieren Regeln auf eine etwas andere Weise als in Spielen oder durchstrukturierten Showformaten. Genres sind tendenziell offen für die inhaltliche Umsetzung. Zwar gibt es Handlungsformen und …

20.2.3 Regeln in Langformen

Die besten Langformen begnügen sich mit einer oder zwei Regeln, aus denen sich eine spezielle Poesie der Form ergibt. Die einzige Regel des anti-narrativen Formats Roter Faden111 lautet: Es gibt …

20.3 Regeln brechen

Keith Johnstone, dem wir einige großartige Techniken und Faustregeln im Improtheater verdanken, bemerkte bei einigen Trainings, dass seine Schüler in den Szenen dazu neigten, zu viele Fragen zu stellen, um …

21. Training

21.1 Schönheit des Übens

In unserem alltäglichen Verständnis heben wir das Üben und Trainieren vom „Eigentlichen“ ab. Wir üben ein Klavierstück, damit wir es später vorführen können. Wir trainieren Langstreckenläufe, um später den Marathon …

21.2 Improvisation trainieren – immer wieder

Für die meisten Impro-Schauspieler sind die ersten Impro-Lektionen wie eine Offenbarung: Aha, das Improvisieren wird traumhaft leicht, wenn wir einfach ja sagen zu den Ideen der Mitspieler. Ich muss einfach …

21.3 Wisse, was du trainierst

Im idealen Training übt man Geist und Körper parallel. Das heißt, wir fokussieren auf das, was wir trainieren. Wenn wir zum Beispiel schauspielerische Bandbreite trainieren wollen, genügt es nicht, darauf …

21.4 Plateaus, Blockaden und künstlerische Krisen

Improvisationstheater begeistert nicht zuletzt durch die schiere Unendlichkeit seiner Möglichkeiten. Jede Reaktion meines Partners, jeder Vorschlag aus dem Publikum kann neue Inhalte erzeugen. Manche Spiele und Formate sind direkt darauf …

21.4.1

In gemischten Impro-Shows, bei denen man verschiedene Impro-Gruppen sehen kann – vom Anfänger bis zum Profi – sind die Anfänger-Gruppen oft meine Lieblings-Acts. Sie stolpern unbekümmert und fröhlich durch die …

21.4.2 Vom fortgeschrittenen Spieler zum Profi

Der charakteristische Frust-Moment für fortgeschrittene Spieler entsteht typischerweise, wenn man den Schritt auf die Bühne wagt. Die ersten zwei, drei Male wird man oft noch moralisch unterstützt von Freunden und …

21.4.3 Als Profi

Ich hatte das große Glück, von den bereits erwähnten Plateaus und Blockaden verschont zu bleiben. Zwar habe auch ich mich ab und zu an künstlerischen Schwierigkeiten abgekämpft, aber das konnte …

21.5 Bushaltestellen-Übungen

Manchmal bin ich erstaunt, wie wenig manche Impro-Spieler außerhalb von Proben und Workshops ihre Kunst trainieren. Gewiss, Szenen und Gruppenimprovisationen lassen sich sinnvoll nur während der Proben praktizieren. Auch für …

22. Planen

22.1 Tagträumen

Das freie Mäandern der Gedanken ist einer der produktivsten Momente, in die wir Menschen geworfen werden. Ähnlich wie in unseren Schlafträumen erschaffen wir neue Welten, neue Optionen, die sich nicht …

22.2 Neue Formate

Kurz bevor ich mit meiner ersten Impro-Gruppe regelmäßige Shows aufführte, war ich fest entschlossen, ein eigenes Format zu entwickeln, nur um nicht den damals die Impro-Szene dominierenden Klassiker Theatersport oder …

22.3 Szenisch denken

Früher oder später landen Gruppen in Szenen, die sich immer wieder ähneln. Und es dauert eine ganze Weile, bis man das bemerkt. Um aus diesem Sumpf herauszukommen, ist es nötig, …

22.4 Gemeinschaftlich Planen

Gemeinsam eine künstlerische Idee – ein Format oder eine Show – zu entwickeln erfordert ein hohes Maß an Offenheit und eine hohe Fehlertoleranz. Wir müssen als Gruppe aufnahmefähig und experimentierfreudig …

23. Verzeichnis der Spiele und Formate

23. Verzeichnis der Spiele und Formate

Diese kurze Liste der in diesem Buch erwähnten Übungen, Spiele und Langformen ist keinesfalls als Vademekum-Spiele-Liste zu betrachten. Dafür wäre sie viel zu lückenhaft. Sie ist eher als kleine Anregung …

24. Improvisationstheater. Alle Bände

24. Improvisationstheater. Alle Bände

24.1Veröffentlichungsplan Sep 2018 Band 01: Die Grundlagen Dez 2018 Band 08: Gruppen, Geld und Management Mrz 2019 Band 03: Szenen improvisieren Jun 2019 Band 09: Impro-Shows Nov 2019 Band 02: …

25. Verzeichnis erwähnter Werke

25. Verzeichnis erwähnter Werke

Hier eine kurze Liste der hier erwähnten Bücher sowie Tipps zur weiterführenden Literatur. Ich beschränke mich hier auf das Thema dieses Buchs: Grundlagen des Improvisationstheaters. Nachdrücklich empfohlene Werke Will Hines: …

26. Dank

26. Dank

Ich danke allen, die zum Zustandekommen dieses Buches beigetragen haben: Arne Oehlsen, Claudia Hoppe, Ilka Puschke, Nadine Antler und Thomas Jäkel, die ältere Versionen dieses Buches gelesen und kommentiert haben, …

von Dan Richter